Die chinesische Sängerin

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Der zweite Roman von Jamie Ford handelt von einem kleinen chinesischen Jungen, der im Waisenhaus Sacred Heart aufwächst. Viele der Kinder sind von ihren Eltern abgegeben worden, da sie sich während der Wirtschaftskrise nicht mehr um ihre Kinder kümmern können. Williams beste Freunde sind Charlotte, ein blindes Mädchen und Sunny, ein Indianerjunge. Alle drei sind Außenseiter, denn wer sollte sie schon adoptieren? Einmal im Jahr feiern alle Jungen gemeinsam ihren Geburtstag. An diesem Ehrentag bekommen die Kinder Post von ihren Eltern, ein wenig Geld und dürfen sich in Seattle einen Film ansehen. Aber William erhält kein Lebenszeichen seiner Mutter.
Im Kino ändert sich das Leben von William innerhalb von wenigen Augenblicken. Er meint in der Hauptdarstellerin seine Mutter wiederzuerkennen. Ab diesem Moment wird ihm klar, dass er aus dem Heim ausbrechen und sich auf die Suche nach seiner Mutter machen muss.
Der zweite Erzählstrang schildert die Geschichte der jungen Liu Song, deren Leben aus den Fugen gerät, als ihre Mutter stirbt und ihr Stiefvater Leo ihr Leben ab diesem Zeitpunkt bestimmt. Sie muss die Schule abbrechen und arbeitet als Sängerin in einem Musikgeschäft. Von ihrem Stiefvater missbraucht und von der Stiefmutter gedemütigt, führt sie ein trauriges Leben, bis sie sich mit einer List die zwei vom Hals schafft.

Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben und läßt sich sehr leicht lesen. Ich konnte es nicht mehr zur Seite legen und habe es in einem Zug ausgelesen. Die Charaktere sind vielschichtig und sehr gut beschrieben, auch die wirtschaftliche Situation im Amerika der 30er Jahre mit Wirtschaftskrise und Prohibition werden gut geschildert. Die Schwierigkeiten einer - in Amerika geborenen - aber doch in chinesische Traditionen gedrängten alleinstehenden Mutter regen zum Nachdenken an.

Mir hat dieses Buch außerordentlich gut gefallen und ich werde es auf jeden Fall weiterempfehlen.