Die chinesische Sängerin: Die Hoffnung stirbt zuletzt

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signalhill Avatar

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Jamie Ford ist mit ‚Die chinesische Sängerin‘ ein großer Roman gelungen, der die geschichtlichen Ereignisse der Zeit mit den persönlichen Schicksalen der/des Protagonisten verbindet. Dem Autor ist ein geschickter Zeitsprung vom Jahr 1935 und der Zeit der großen Depression in das Jahr 1921 gelungen.

William ist vom Leben nicht gerade belohnt worden: Er ist ein chinesischer Waisenjunge, der im Waisenhaus, in dem harte Sitten herrschen, nur eine Freundin hat: Charlotte ist blind und kann wohl eher die inneres Werte ihres Freundes erkennen. Als William bei einem Kinoausflug glaubt, seine Mutter auf der Kinoleinwand singen zu sehen, beschließt er, aus dem Waisenhaus abzuhauen und sich auf die Suche nach seiner großen Hoffnung, seiner Mutter zu machen. Wie fast alle Kinder im Waisenhaus hofft er, wieder abgeholt zu werden, aber die Hoffnung wird nicht erfüllt, da es zur Zeit der Großen Depression kaum genug gab, um viele Münder zu stopfen.

In einem zweiten Handlungsstrang wird die Jugend der Mutter dargestellt. Sie hatte eine schwere Kindheit allein mit dem Vater. In den USA hatten es die Chinesen besonders schwer, und nach dem Tod ihrer Mutter muss Williams Mutter mit dem Stiefvater zusammen leben.

Neben diesen beiden Handlungssträngen, die sehr emotional geschildert sind, habe ich es sehr zu schätzen gewusst, dass man auch viel Hintergrundwissen bekommt. Die Geschichte spielt in der schönen Stadt Seattle, und viele Szenen kann man sich wirklich sehr bildhaft vorstellen. Oft ist das Buch ein Bad der Gefühle und für mich eines der Highlights des Jahres. Es wird einen guten Platz in meinem Regal bekommen und hier natürlich die höchste Punktzahl!