Schicksale im Seattle der 30er Jahre

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fornika Avatar

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Ist sie es oder ist sie es nicht? Der chinesisch-stämmige William lebt in einem Waisenhaus in Seattle. Als er sieben Jahre alt war, ist seine Mutter ins Krankenhaus gekommen und er hat danach nie wieder etwas von ihr gehört. Bei einem Besuch im Kino fällt William deshalb aus allen Wolken, denn er ist sich sicher: die Frau auf der Leinwand ist seine Ah-Ma, seine Mutter. William begibt sich auf die Suche.

Entgegen der Aussage des Klappentexts handelt das Buch weniger von Williams Suche als vom Leben seiner Mutter. Ohne hier allzu viel zu verraten, ihr Leben ist durch eine Reihe von Schicksalsschlägen gezeichnet, die für manchen Leser vielleicht etwas zu hart sein mögen; zumindest handelt es sich bei diesem Buch nicht um eine nette, leichte Geschichte. Jamie Ford beschreibt die Zustände schonungslos, ob es sich um dabei um Williams hartes Leben im Waisenhaus, die allgegenwärtige Diskriminierung der asiatisch-stämmigen Bevölkerung oder um das Elend der gemeinen Bevölkerung handelt. Allgemein finde ich seinen Stil sehr angenehm zu lesen, die Seiten fliegen nur so dahin. Man kann sich recht gut mit William und seiner Mutter identifizieren, Gedankengänge und Handlungsweisen sind gut nachzuvollziehen.
Trotzdem ist bei mir der Funke einfach nicht so recht übergesprungen, manche Wendung war mir zu klischeehaft und ich konnte mich einfach nicht komplett in der Geschichte verlieren.

Fazit: ein Buch, das mich nicht komplett überzeugt hat, aber trotzdem solide Unterhaltung und einige neue Blickwinkel bietet. Ich würde gerne 3,5 Sterne geben, da das hier nicht möglich ist, runde ich auf.