Fantasy mit Humor

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fredhel Avatar

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Atticus O'Sullivan ist ein uralter Druide, der letzte überlebende Druide überhaupt. Ihn hat es in das heute Arizona verschlagen,
wo er ein zurückgezogenes Leben als Besitzer eines Esoterik-Ladens lebt. Bislang fühlt er sich hier am Rande der Wüste in relativer Sicherheit vor einigen übernatürlichen Wesen, die ihm schon seit Urzeiten nach dem Leben trachten. Allen voran giert der keltische Gott AENGHUS OG danach, an ihm Rache zu üben und ihm sein sagenumworbenes Schwert wieder zu entwenden, das er einst an ihn verlor. Zu diesem Zweck hat er mächtige Verbündete um sich geschart, Hexen,Feen und Dämonen und noch so manch anderes unangenehmes Getier aus der Unterwelt. Atticus ist es leid, immer wieder aufs Neue zu fliehen. Insgesamt hat er sich schon lange auf den finalen Kampf vorbereitet, indem er mächtige Schutzzauber für sich und sein Schwert schuf, und seine Kampftechnik stetig weiterentwickelte. An seiner Seite begleitet ihn stets sein treuer Wolfshund Oberon. Ein Rudel Wölfe sowie ein Vampir sind seine verläßlichsten Gefährten.
Dieser Fantasy Roman ist so herzerfrischend anders. Atticus agiert im Hier und Jetzt, hat sich die Sprachweise der amerikanischen Jugend angewöhnt und sowohl seine Freunde als auch seine Gegenspieler sind für Normalsterbliche nicht als Dämonen oder Hexen zu erkennen, sondern trippeln als verführerisch junge Mädchen in seinen Laden oder vertreten als seriöse raffinierte Anwälte seine Angelegenheiten in der realen Welt. Oberon, sein Wachhund, packt schnell das Jagdfieber und seine Leidenschaft für französische Pudeldamen bringt einen immer wieder zum Schmunzeln. Die Handlung ist von Anfang an so spannend, daß man das Buch nicht aus der Hand legen kann. Fast bis zum Ende bleibt unklar, wie denn nun die Koalitionen sind, und wer letztendlich ein verläßlicher Bündnispartner ist. Das einzige, was meine Lesegeschwindigkeit abbremste, waren die keltischen Namen der Gottheiten, die ich dann auch schon mal schnell verwechselte, aber ansonsten ist es ein absolut gelungenes Buch. Das Cover finde ich zum Beispiel perfekt, weil es optisch die äussere Normalität von Atticus darstellt. So wie auf diesem Bild wirkt er auf jeden Betrachter, und keiner kann ahnen, welche Kräfte in diesem drahtigen "Hippie" stecken und welche Bewandnis die kunstvollen Tattoos auf seinen Armen haben.
Auch vom Einband, vom Papier und vom Druck her ist dieses Buch jeden Cent wert, nur einen klitzekleinen Fehler hat es in meinen Augen: es gibt (noch?) keine Fortsetzung!