Kevin Hearne, Die Chronik des Eisernen Druiden

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straßenprinzessin Avatar

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Ein konstanter Fantasy Roman mit Witz und kurzweiliger Action.

Aber erst einmal, wie gewohnt, ein paar Worte zum Cover.

Das Cover ist, obwohl es einiges zu sehen gibt, relativ schlicht. Der Hintergrund ist in der oberen Hälfte ein wenig rot und dehnt sich stark ins dunkelrote aus. Die untere Hälfte steht im totalen Kontrast zur oberen Hälfte und ist somit sehr hell. Links und rechts an der Seite, in der unteren Hälfte, sind Häuser einer anliegenden Straße zu sehen, die sich nur durch rötliche Schattierungen abzeichnen. Auf der Straße, die nach hinten hin immer Schmaler wird, ist der Protagonist, Atticus, mit seinem Schwert und seinem Wolfshund, Oberon, zu sehen, die natürlich klar im Vordergrund positioniert wurden. Die Figur spiegelt relativ gut das wieder, was man sich auch bei den Beschreibungen vorstellt. In der oberen Hälfte steht der Titel, sowie der Autorenname im Vordergrund. Dabei ist der Autorenname in kleinen, dünnen und gelben Druckbuchstaben zu lesen. Der Titel ist in großen grauen Druckbuchstaben, fast schon “Eisenfarben“ zu sehen und passt besonders gut zum Schwert, was eine entscheidende Rolle spielt, und zur Bezeichnung „Eisernen Druiden“. Die gesamte Schrift ist sehr glatt und leicht erhöht.

Die Inhaltsangabe ist kurz und deutet nur vag etwas an, macht einen aber definitiv neugierig.

Die Geschichte beginnt mit dem kennenlernen von Atticus. Dabei ist es Atticus der von Sich, seinem Leben, merkwürdigen Gestalten (unter anderem seine Freunde) und einem besonderen Schwert erzählt. Doch das ist nicht das einzige und so entsteht schon ziemlich schnell der erste Kampf, welcher nur einer von vielen ist. Schade finde ich dabei, dass es nie wirklich richtig Spannend wird, denn es macht den Eindruck, dass Atticus ohne viel mühe jeden besiegen kann, egal wie stark oder wie viele es sind. Auch ansonsten bleibt die Geschichte sehr konstant, hier ein Kampf – dort ein Kampf und zwischendurch immer ein paar nette Geschichten oder Aufklärende Worte über seine Gegner, seiner Bestimmung und den passenden Hintergrund - Infos.

Eine entscheidende Rolle spielt dabei, wie oben schon erwähnt, ein bestimmtes Schwert. Fragarach, so der Name des Schwertes, besitzt eine unsagbare Kraft, die für jeden Krieger in einem Kampf nur von Vorteil sein kann und genau das ist es auch was einen Konflikt über das Besitzrecht hervorruft, mit einem verheerenden Gewaltpotenzial. Was einem natürlich sofort klar ist, da nun mal jeder, der die Chance dazu hat, der “Mächtigste“ sein will.

Nun gilt es für Atticus, dem letzten Eisernen Druiden, das Schwert vor Machtgierigen Angreifern zu verteidigen und in seinem Besitz zu behalten.

Siodhachan Ò Suileabhàin, besser bekannt als Atticus O`Sullivan, ist der letzte lebende Eiserne Druide und bereits 2 100 Jahre alt. Durch ein bestimmtes Getränk sieht er jedoch noch sehr jung aus und lässt somit die Leute im Glauben er sei 21 Jahre jung. Mit seinen Tätowierungen und seiner wilden lockigen roten Mähne hat er sich relativ gut dem Studentenvolk angepasst und durch seine Buchhandlung, wo er neben okkulten Schriften auch allerlei Krimskrams verkauft, einen weiteren guten Grund geschaffen für sein manchmal merkwürdiges bzw. altersentsprechendes Verhalten. Doch die Tätowierungen dienen nicht nur zur Deko, Nein, für ihn sind sie eine Art Leitung um von Mutter Natur Kraft anzuzapfen, die er bei Kämpfen dringend benötigt. Dabei ist er jedoch immer bedacht nur das zu nehmen was er auch wirklich braucht um ihr nicht mehr als nötig zu Schaden.

Im großen und ganzen ist er ein sehr liebenswerter Protagonist, dessen Geschichten und Handlungen man gerne hört und gerne verfolgt, seien sie auch noch so banal. Einen dicken Pluspunkt gibt es für ihn, weil er es geschafft hat mit seinem Hund, meistens Mental, zu Kommunizieren. Oberon, ein Irischer Wolfshund, ist im wahrsten Sinne des Wortes, der beste Freund des Menschen, genauer gesagt der beste Freund von Atticus. Er begleitet ihn immer wenn möglich und nötig. Es ist wirklich schön die Dialoge der beiden zu verfolgen, die manchmal ihren eigenen, sehr liebenswerten Witz mit sich bringen und damit die ganze Geschichte erfrischend lockert.

Aenghus Òg ist einer der keltischen Gottheiten und ein wahrer Machtbesessener Schurke. Er hat, was für eine Gottheit natürlich nicht unverständlich ist, eine große Zahl an Anhängern und versucht mit Hilfe dessen an das Schwert Fragarach zu gelangen. Er spinnt so einige Intrigen zusammen, von denen man nur durch „Hörensagen“ erfährt, da er selbst leider nur sehr kurz erscheint. Dennoch ist er eine sehr entscheidende Rolle, denn durch ihn und sein tun besteht und läuft die Geschichte.

Aenghus Òg oder auch „Der Gott der Liebe“ genannt trachtet allerdings nicht nur nach dem Schwert, Nein, er will auch das Leben von Atticus beenden.

Somit befinden sich Siodhachan Ò Suileabhàin und Aenghus Òg in dem perfekten Zusammenspiel zwischen Protagonist und Antagonist.

Auch weitere Personen bzw. Wesen sind Liebenswert oder Entscheidend und ergeben ein schönes und stimmiges Gesamtbild.

Die Schreibweise ist sehr ausführlich und dennoch auch sehr nüchtern. Es hat, mMn., ein wenig an Emotionen gefehlt. So fangen z.B. Kämpfe wirklich interessant und überraschend an, jedoch geht die Action durch die lässige oder fast schon zu coole Schreibweise verloren. Auf der anderen Seite schätzt man auch diese Art, denn sie verkitscht nicht drin vorkommende Fabelwesen, z.B. Feen. Auch der Witz geht nicht verloren und ich habe oft mal geschmunzelt oder laut aufgelacht.

Als ein kleines Manko empfinde ich die Beständigkeit, die Spannung hat leider gefehlt bzw. kam mir alles wie ein großer Vorspann vor, der mich für das Ende ein Highlight erwarten lies und dann doch relativ schnell und plump abgehandelt wurde.

Positiv hingegen empfinde ich den am Schluss sich befindenden Aussprache Hinweis, das macht das ganze Lesevergnügen noch einmal authentischer, soweit dies für einen Fantasy Roman möglich ist, natürlich.

Zusammengefasst ist es ein Roman der durchaus Lesenswert ist, für Genre Fans sowie für Neulinge.