nicht das strahlendste Licht in der Dunkelheit

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Bei Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1) handelt es sich um den ersten Band einer Highfantasy-Trilogie von der amerikanischen Autorin Janelle McCurdy rund um die spannenden Erlebnisse der jungen, angehenden Zähmerin Mia, ihrer Familie und Freunde sowie den sagenumwobenen Fabelwesen, den sogenannten Umbra. Weder die weiteren Titel noch die Erscheinungstermin der angekündigten zwei Folgebände sind bereits bekannt. Ich persönlich finde, dass die Geschichte mit dem Ende vom ersten Band auch als in sich abgeschlossen angesehen werden kann. Jedoch gibt es einen kleinen Cliffhanger, der den Ansatz für die Folgebände bietet. Es ist somit sinnvoll in die Die Chroniken von Lunis-Trilogie mit Wächterin des Lichts zu starten und folgend die weiteren Teile der Reihe zu lesen.

Das Cover dieser Geschichte und die ganze äußere Aufmachung des Buches, passen perfekt zum Inhalt, was ich absolut liebe. Dennoch finde ich persönlich, dass gerade das Cover auch ein bisschen spoilert und somit das Gefühl der Vorhersehbarkeit verstärkt, was ich wiederum sehr schade finde. Gleiches gilt auch ein wenig für den Untertitel „Wächterin des Lichts“, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass dies von der Zielgruppe (Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren) nicht so offensichtlich wahrgenommen werden würde.
Die ablaufende Geschichte wird nahezu ausschließlich aus der Ich-Perspektiv unsere Protagonisten Mia erzählt. Jedoch sind die Kapitel durch Einschübe aus dem Labortagebuch ihrer Mutter oder Ausschnitten aus anderen Aufzeichnungen unterbrochen, wodurch die Leserinnen und Leser immer zu dem genau richtigen Zeitpunkt mit den genau richtigen Informationen versorgt wurden, dennoch konnte mich das Worldbulding rund um Nubis nicht vollumfänglich überzeugen. Intuitiv würde ich sagen; dass die Protagonistin Mia, aber auch die anderen Charaktere, sich dem Alter entsprechend verhalten. Dennoch fand ich das Verhalten und die Konversationen von Zeit zu Zeit etwas nervig. Insbesondere, wenn Mia sich an selbst aufgestellte Regeln nicht gehalten hat, während sie andere dafür anmotzt und selbst keine Konsequenz zu Hören bekommen hat. Im Ganzen konnte mich keiner der Charaktere – egal ob Hauptcharakter oder Nebencharakter – so wirklich von sich überzeugen. Da es noch zwei weitere Bände um die gleichbleibenden Charaktere geben wird, ist viel Potential für Charakterentwicklungen möglich, dennoch hätte ich schon gerne im ersten Band ein bisschen mehr davon gehabt.
Insgesamt verläuft die erzählte Geschichte in meinen Augen sehr vorhersehbar und jede spannende, actionreichen Szene läuft nahezu nach dem gleichen Schema ab, was nach einiger Zeit das Leseerlebnis ein bisschen eindämmt hat und dafür gesorgt hat, dass sich das Gefühl von Langatmigkeit irgendwann ein bisschen bei mir eingeschlichen hat. Dies hatte auch zur Folge, dass sich bei mir kein „Weiterlesedrang“ eingestellt hat. Ich konnte das Buch an jeder Stelle, zu jeder Zeit aus der Hand legen und empfang kein Bedürfnisse die Geschichte um Mia, Miles, TJ und all den anderen Charakteren schnellstmöglich weiterlesen zu müssen. Was ich sehr schade fand, da die Grundidee der Geschichte unfassbar viel Potential aufweist. Das abschließende Ende fand ich dann doch ein wenig zu unspektakulär und fast langweilig. An sich kann die Geschichte mit dem Ende von Band 1 auch als abgeschlossen angesehen werden, was es für mich glaube ich auch ist, denn ich werde die Erlebnisse von Mia in den Chroniken von Lunis wohl eher nicht weiterverfolgen.

abschließendes Fazit:
Insgesamt ist in meinen Augen ein solider Debütroman, welcher besonders für seine Zielgruppe (Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren) Highlight-Potential aufweist. Für mich war es besonders aufgrund der Vorhersehbarkeit nur ein eher durchschnittliches Buch.