Tolle Geschichte für klein und groß

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Mia und ihr kleiner Bruder leben mit ihren Eltern in der phantastischen Welt Lunis. Dort sind bereits mehrere Städte der Dunkelheit zum Opfer gefallen. Nur in Mias Heimatstadt Nubis sind die Menschen in der Dunkelheit geblieben und leben mit ihren Besonderheiten und der eigenen Schönheit der Nacht. Als sie jünger war, wollte Mia immer die größte Umbrazähmerin von allen werden. Doch nach einem traumatischen Erlebnis würde sie am liebsten gar nichts mehr mit diesen Wesen zu tun haben. Doch nachdem die Dunkelheit und der König der Finsternis nicht nur ihre Stadt Nubis, sondern ganz Lunis bedroht, muss Mia nicht nur schnell einen Umbra zähmen, sondern auch erwachsen werden.

Der Autorin ist es wirklich wahnsinnig gut gelungen, ihre eigene Welt zu erschaffen und darzustellen. Hier mag die Gamer-Erfahrung tatsächlich geholfen haben. Lunis ist eine wirklich spannende Welt mit eigenen Regeln und Lebewesen. Es ist eine komplexe, vielfältige Welt mit einer spannenden Vergangenheit, die sich dem Leser in diesem Band noch nicht vollständig erschließt. Trotzdem gelingt es der Autorin gut, auch jüngere Leser abzuholen und die Phantasie anzuregen. Beispielsweise indem die Tiere in Nubis einfach plakativ benannt werden oder an bekannte Tiere angelehnt werden. So wie bei der phantastischen Gestaltung der Umbra-Wesen, die ebenfalls Mischwesen aus bekannten Tieren darstellen. So kann sich auch jeder Leser sein eigenes Wunschumbra in Gedanken gestalten. Diese speziellen Wesen haben es mir ohnehin besonders angetan und machen den Reiz der Geschichte aus. Aber auch die Dunkelheit und ihre Besonderheit wurden wahnsinnig schön und ideenreich gestaltet.

Auch die Protagonisten sind der Autorin spannend und authentisch gelungen. Neben Mia und ihrem kleinen Bruder sind mir auch die anderen beiden Helden der Gruppe sehr ans Herz gewachsen. Auch Mias bester Freund hat bei mir einen besonderen Platz eingenommen und war eine wahnsinnige spannende Figur. Ich bin sehr gespannt, welche Rolle er in der Zukunft der Geschichte noch spielen wird. Spannend fand ich, dass es tatsächlich gelungen ist, die Erwachsenen relativ plausibel aus der Geschichte heraus zu halten, ohne dass Mia und ihr Bruder als traurige Waisen dargestellt wurden, wie es sonst in so vielen Geschichten der Fall ist. Schön finde ich auch, dass die Protagonistin zwar oft unglaublich ängstlich dargestellt wird, sie das jedoch nicht aufhält. Es ist eine Geschichte, die Mut machen kann, über sich hinauszuwachsen.

Mein einziger Kritikpunkt ist eigentlich, dass die Gedanken und Gefühle der Protagonistin mir vor allem zu Beginn der Geschichte zu erwachsen und ernst vorkamen, für ihr angegebenes Alter. Im Laufe der Geschichte und mit den vielen Erfahrungen, die sie gemacht hat, wurde es immer passender, aber gerade am Anfang hätte ich mir eine etwas kindlichere Gestaltung gewünscht.

Insgesamt eine wunderbare High-Fantasy-Geschichte für groß und klein. Ich kann die Fortsetzung der Reihe kaum erwarten.