Eine starke Persönlichkeit, eindrucksvoll erzählt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
magnolia-sieben Avatar

Von

In „Die Dirigentin“ erzählt Maria Peters die ergreifende Geschichte der ersten Dirigentin auf den Bühnen der Welt.

New York 1926: Antonia, die zu diesem Zeitpunkt noch Willy ist, verdient ihr Geld als Platzanweiserin, außerdem hat sie noch einen Sekretärinnen-Job. Ihr mühsam Verdientes muss sie daheim abliefern, nur hin und wieder kann sie heimlich ein wenig für sich zur Seite legen. Musik ist ihr Leben, sie möchte eines Tages Dirigentin sein. Als Frau in dieser männerdominanten Welt – kann ihr Traum jemals in Erfüllung gehen?

Antonia Brico war eine starke, bewundernswerte Frau. Sie wusste zu jedem Zeitpunkt dass ihr ein sehr steiniger Weg bevorsteht. Viele Männer, aber auch Frauen, wollten sie klein halten, konnten sich eine Dirigentin in ihrer Weltsicht nicht vorstellen. Was noch nie da war, darf es auch nicht geben.
Ihre große Liebe gab sie zugunsten ihres Lebenstraums auf.

Ein Roman vor und in der schillernden Kulisse großer Opernhäuser. Einfühlsam erzählt die Autorin den Kampf einer Frau, die niemals aufgibt. Das Buch habe ich angefangen zu lesen und sofort war ich verzaubert. Ich war zutiefst berührt, tauchte in die Welt der Musik ein, verfolgte gespannt den Werdegang dieser starken Frau, die sich trotz aller Widrigkeiten nicht abbringen ließ, ihrem Ziel näherzukommen. Es ist ein Buch voller Musik, sehr behutsam, ja poetisch geschrieben.

Die jeweiligen Kapitel werden aus den Sichtweisen von Antonia, Robin und Frank erzählt. Der Leser begleitet Antonia zu ihrer Arbeit als Platzanweiserin und geht mit auf die Suche nach ihren Wurzeln, erlebt mit ihr ihre große Liebe, die sie schließlich der Musik opfert, durchleidet ihre Niederlagen und feiert ihre triumphalen Erfolge.

Maria Peters ist Rex Brico, dem Cousin von Antonia Brico, bei der Arbeit an einem Spielfilm über sie begegnet und seine detaillierten Nachforschungen haben dieses Buch enorm bereichert. Er hat seine Cousine gut gekannt, sie teilten die Leidenschaft für klassische Musik. So hatte die Autorin neben der eigenen Recherche genug detailreiches Material an der Hand und hat es genutzt für diese wundervoll erzählte Geschichte. Das wahre Leben hat sie geschickt mit fiktivem vermengt und entstanden ist dieses bezaubernde Stück Zeitgeschichte. Das Nachwort enthält nochmal ihr Leben in Kurzform – sehr informativ und äußerst interessant. Sie ließ sich nie vom Kurs abbringen, war immer sie selbst. Eine großartige Frau.

Eine hinreißend erzählte Lebensgeschichte einer starken Frau. Das Buch verdient es, gelesen zu werden, ich kann nur sagen: Lesen – es lohnt sich. Dafür gebe ich 5 von 5 möglichen Sternen.