Für Antonia Brico gibt es nur die Musik

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Die Autorin Maria Peters erzählt die Geschichte von Willy Wolters bzw Antonia Brico, die schon ihre ganze Kindheit lang leidenschaftlich Musik liebt.
Der Traum der 1902 in Rotterdam geborenen Antonia Brico (Christianne de Bruijn) so unwahrscheinlich wie kaum etwas anderes: Dirigentin wollte sie werden, aus der Armut eines Lebens mit ihren Adoptiveltern entkommen, auf der Bühne stehen und ein Orchester führen. Dafür gibt sie nahezu alles auf: Ihre große Liebe zu Frank, ihre Familie und ihre Freunde.

Anfang der 20er Jahre begann dieser Weg, den als steinig zu bezeichnen eine Untertreibung wäre. Nicht nur, dass ihre musikalischen Fähigkeiten, nachdem sie jahrelang nur auf einem baufälligen Piano üben konnte, noch sehr ausbaufähig sind, als Mitglied der untersten sozialen Klasse war ihre Chance, einen Platz im Musik-Konservatorium zu bekommen, undenkbar.

Antonia Bricos, ist mit unerschütterlichem Selbstvertrauen ausgestattet, das sich durch nichts und niemanden irritieren lässt. Schnell schafft sie es somit, private Klavierstunden bei einem Dirigenten zu bekommen, ein verheirateter Mann, der ihr bald in unzweideutiger Absicht näher kommt. Wie Antonia diesen Moment der Belästigung abwehrt und damit ihre Chancen zur Dirigentin verliert.

Mit viel Kampf und großem Mut schafft sie es, die Musikwelt nachhaltig zu verändern. Antonia Brico war die erste Dirigentin in einer Welt, die ausschließlich von Männern dominiert wurde. Bisher wurden immer nur Männer Dirigenten und Mitte der 20er Jahre war die Vorstellung, dass eine Frau ein Orchester - das nahezu komplett aus Männern bestand - dirigieren könnte, geradezu unvorstellbar. Antonia Brico gründet ihr eigenes Frauenorchester.

Die Autorin schreibt den Roman aus der Sicht von Willy/Antonia, Frank und Robin und verleiht damit der gesellschaftlichen Schicht der 20er Jahre, einen entspannten und gelungenen Überblick.

Das Buch hat mir persönlich sehr gut gefallen, da es locker und fesselnd, geschrieben ist. Von mir eine klare Leseempfehlung.