Hat mich nicht überzeugt

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rinoa Avatar

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USA in den 1920er Jahren: Die gebürtige Niederländerin Antonia Brico lebt für die Musik und übt am liebsten an einem alten Klavier, das ihr Vater auf dem Müll gefunden hat und das sie mit Decken ausstopft, um ihre herrschsüchtige Mutter nicht zu verärgern.
Immer wieder werden ihr Steine in den Weg gelegt und für ihren Traum, Dirigentin zu werden, verlässt sie sogar ihre große Liebe Frank. Doch ihr Traum scheint nicht Wirklichkeit werden zu können, eine Frau als Dirigentin, so etwas gibt es nicht!
Doch Antonia kämpft und gründet schließlich ein Orchester nur aus Frauen, mit ihr selbst als Dirigentin.

Sowohl, dass „Die Dirigentin“ auf einem gleichnamigen Film beruht, als auch dass es Antonia Brico wirklich gab, habe ich erst im Nachhinein erfahren. Ich finde es bewundernswert, wie sie es geschafft hat, sich in dieser von Männern dominierten Branche und in einer noch viel schwierigeren Zeit als heute durchzusetzen und am Ende tatsächlich auch ihren Traum – zumindest ein Stück weit – umsetzen konnte.
Leider hat mir das Buch an sich allerdings nicht ganz so gut gefallen.

Zunächst einmal fand ich es sehr verwirrend, dass alle Perspektiven (Antonias, die den größten Teil ausmacht, Franks und Robins) in der Ich-Form geschrieben werden. Zwar steht über jedem Kapitel der Name des jeweiligen Erzählers, trotzdem hat mich diese Erzählweise mehr als einmal irritiert und ich musste innerlich erst umschalten. Mir hätte es besser gefallen, nur Antonia als Hauptfigur in der Ich-Form erzählen zu lassen.
Zum anderen fand ich die Geschichte um Antonia recht oberflächlich erzählt; viele Geschehnisse werden auch nicht sehr ausführlich behandelt, so dass es mir letztendlich an Tiefe gefehlt hat, was auch dazu führte, dass ich Antonia nie so richtig nahe kam.

Zwischendurch gab es zwar auch immer wieder interessante Informationen und Wissenswertes über Musiker, Instrumente und Musik im allgemeinen, im Großen und Ganzen hat „Die Dirigentin“ allerdings leider nicht ganz meinen Geschmack getroffen.