Metafiktionaler Kunstroman

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zauberberggast Avatar

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Ich liebe Metatextualität und Kunsträtsel, von daher ist dieser Roman genau "mein Ding". Der reale Autor ist nämlich - höchst metafiktional - der Ich-Erzähler dieses Buches und es geht zudem um sein Erstlingswerk "Die Purpurlinie". Aber auch von der Schreibblockade und den Lebensflauten, die ihn momentan im Griff haben, erzählt der Autor. Jetzt kommt dieser merkwürdige Monsieur Balzac mit seinem Brief daher und kritisiert sein Erstlingswerk unverhohlen, wirft aber auch Köder für den Autor aus, indem er verspricht einige Geheimnisse rund um das Bild "Gabrielle d’Estrées und eine ihrer Schwestern" aufzuklären. Man muss als Autor schon ziemliche Chuzpe haben, sein eigenes Werk - und sei es durch erfundene literarische Figuren - zu kritisieren. Auch das Gespräch mit der Agentin über Poetik hat mir gut gefallen. Ich bin gespannt was der Autor in Südfrankreich über das Gemälde recherchieren kann und ob mir der Stil über die Länge des Buches hinweg zusagen wird.