Schwieriger Meta-Roman zwischen Anspruch und Überzeichnung

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Wolfram Fleischhauers "Dritte Frau" beginnt mit einer verwirrenden (und fast schon einfach nur wirren) Grundsatzdebatte über Kunst und Identität zwischen Autor (das allumfassende Thema dieser Woche, wie es scheint) und Agent. Auslöser ist ein Brief, der gleichzeitig eine Einladung ist und zum Ziel hat, das seinerzeit in verfälschender französischer Übersetzung erschienene Erstlingswerk des Protagonisten richtigzustellen. Diese Einladung wiederum lockt unseren Helden nach Frankreich, und das Geschehen nimmt seinen Lauf.

Ganz interessante Konstellation, vor allem mit den Verweisen auf möglicherweise sehr geheimnisvolle Informationen zu einem alten Gemälde, das im Mittelpunkt des damaligen Debütromans stand, aber manchmal auf sehr pedantische Weise belehrend und intellektuell. Für Philosophie- und Geschichtsfans vielleicht ein gefundenes Fressen, als Unterhaltung im Sinne der Belletristik aber tatsächlich mühsam. Lesbar, aber zäh. Muss nicht sein.