Alles doch ganz anders als gedacht

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dodona Avatar

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"Die dritte Frau" ist mein erster Roman von Wolfram Fleischhauer.
Fraglich, ob er mir besser gefallen hätte, wenn ich zuvor "Die Purpurlinie" gelesen hätte, ein Roman, an den vom nicht namentlich genannten Protagonisten angeschlossen werden soll.
Den Anfang fand ich sehr interessant und stark. Er entsprach auch klar dem ausgewiesenen Text der Leseprobe und sprach mich vor allem deshalb an, weil ich interessiert an Kunst und Geschichte bin.
Leider verlor sich das im Laufe des Romans zusehends. Zunehemnd ging es im die Psyche des namenlosen Autors, seiner Beziehung zu Camille und seinem Drang Antworten auf seine Fragen zu finden, die mit ihrer Vergangenheit zu tun hatten. Klar kann das auch sehr interessante Schlaglichter aufwerfen, aber zumindest bei mir hat es nicht funktioniert.
Mit dem Charakter der Camille bin ich überhaupt nicht warm geworden, leider. Ihre Art und Weise, ihre Sicht auf das Leben, Menschen und Beziehungen, haben mir nicht zugesagt.
Es werden wichtige Themen angesprochen, mentale Gesundheit, wie gehen Menschen miteinander um, was bedeutet Liebe etc., aber der Roman hat mich am Ende mit einem ziemlich diffusen Gefühl zurückgelassen. Sehr viel negatives wurde in diesen Seiten abgeladen.
Nichtsdestotrotz hat Fleischhauer einen angenehmen Schreibstil, der es mir leicht gemacht hat den Roman sehr zügig durchzulesen. Beim anfänglichen Thema war ich voll dabei, doch auf dem Weg hat er mich dann leider als begeisterte Leserin verloren.