Ein etwas anderer Roman

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vo.nicole Avatar

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Der Roman „Die dritte Frau“ von Wolfram Fleischhauer ist eine Anknüpfung an den Erfolg von „Die Purpulinie“, wo ein geheimnisvolle Gemälde aus der Renaissance und dessen Entschlüsselung im Vordergrund einer dramatischen Liebesgeschichte steht.

Ein junger Autor möchte das Rätsel um das Gemälde „Gabrielle d’Estrées und eine ihrer Schwestern“ lösen. Dieses Gemälde hat historischen Bezug zu König Heinrich IV. (1553-1610), der zu seiner Zeit ein bewegtes Leben führte und zwischen drei Frauen stand. Der Autor möchte den plötzlichen Tod von Gabrielle d’Estrées lösen. Durch einen Zufallsfund ergibt sich für ihn die Möglichkeit das Rätsel noch einmal neu aufzurollen. Dabei trifft er auf die geheimnisvolle Camille Balzac, eine Nachfahrin der Mätresse Catherine Henriette de Balzac d’Entragues von Heinrich IV. Zwischen den beiden beginnt ein Spiel aus Zurückweisung und Verlockung.

Wolfram Fleischhauer hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Die Geschichte liest sich sehr flüssig. Auch ohne „Die Purpulinie“ gelesen zu haben, findet man sich gut in die Geschichte ein und erkennt den roten Faden. Für mich war vor allem der historische Bezug zu Heinrich IV. und dessen Liebesgeschichten sehr spannend, da sie sehr realitätsgetreu dargestellt wird. Leider konnte ich mich nur teilweise mit den Charakteren des Romans identifizieren. Camille Balzac bleibt das gesamte Buch über nicht greifbar, der junge Autor und seine Motive sind für mich auch teilweise nur schwer zu fassen. Gegen Ende nimmt die Dramaturgie noch einmal zu und das Ende lässt einen als Leser*in teilweise etwas ratlos zurück.

Alles in allem unterscheidet sich das Buch enorm von anderen Romane und ist erfrischend anderes. Dennoch fehlt für mich die Identifikation mit den Protagonisten und die Stringenz für das tiefergehende Verständnis.