Ein geheimnisvolles Gemälde

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miltonia 01 Avatar

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Was kann ich über dieses Buch sagen? Es handelt von einem Schriftsteller, der aber kein Buch schreibt. Es handelt von historische Personen, spielt aber in der Gegenwart. Es berichtet über diverse Liebespaare in Geschichte und Gegenwart, die sich aber nicht wirklich lieben.

Aber zum Anfang: der besagte Schriftseller und Ich-Erzähler steckt in einer tiefen privaten und beruflichen Krise, da kommt ihm die Anregung, zu m Aufhänger seines ersten Buches zurück zu kehren. Das war das bekannte Gemälde einer Geliebten des Königs Heinrich IV. von Frankreich, der Gabrielle D‘Estrèes und einer ihrer Schwestern, das im Louvre in Paris ausgestellt ist. Nach Erscheinen dieses ersten Buches bekam der Autor damals einen bösen Brief eines französischen Lesers, der ihm unkorrekte Darstellung und fehlendes Wissen um die wahren Hintergründe des Bildes vorwarf.

Kurzerhand reist nun der Schriftsteller in die französische Provinz zum Schreiber des Briefes und muss leider feststellen, dass dieser mittlerweile verstorben ist. Allerdings trifft er auf diesem Landsitz die Nichte des Briefschreibers, Camille Balzac d‘Entragues, die einen tiefen Eindruck bei ihm hinterlässt. Und nicht nur die Frau zieht ihn in ihren Bann, auch die Geschichte ihrer Vorfahrin Henriette, die in jenem bekannten Louvre-Gemälde dargestellt sein könnte, ist höchst überraschend und spannend. Es handelt sich um eine weitere Mätresse des Königs, die diesem über lange Jahre in Liebe und Hass verbunden war.

Diese unbekannte Geschichte um ihre Ahnin und ihre Geschichte und Verbindung mit dem französischen König soll nun an die Öffentlichkeit, das ist wiederum Camilles dringender Wunsch. Und dafür zieht sie alle Register, um den Autor in ihrem Sinn zu manipulieren. Und dieser lässt sich zunächst auch auf diese geheimnisvolle und faszinierende Frau ein, allerdings endet das ganze Unterfangen in einer großen Katastrophe.

Das Buch liest sich wirklich spannend, aber auch nicht ganz einfach, das deutete sich aber schon anfangs an. Besonders hat mich beeindruckt, was Menschen, die andere zu lieben vorgeben, diesen wiederum antun können. Und das nicht nur im grausamen Mittelalter, sondern durchaus auch in der Gegenwart.

Kein Buch für zwischendurch, man muss sich schon auf diese spezielle Art des Romans einlassen.