Ein Vertiefung des historischen Hintergrundes wäre schön gewesen

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seitenfeder Avatar

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In dem Roman “Die dritte Frau” von Wolfram Fleischhauer geht es um die Hintergrundgeschichte es eines Gemäldes mit zwei nackten Frauen in einer Badewanne. Der Romanerzähler, ein Autor, versucht den Kontext des Gemäldes mithilfe einer Nachfahrin einer der Frauen aufzudecken und denkt dabei sehr viel über sein eigenes Leben, die Beziehungen zwischen Frau und Mann und die ihn faszinierende Nachfahrin nach.
Mir haben die vielen Grübeleien des Erzählers nicht so sehr gefallen, da ich mich eher für die Geschichte hinter dem Gemälde interessiert habe und erwartet hätte, dass diese einen größeren Teil des Romans einnimmt. Zudem wurden mir die Figuren nicht wirklich sympathisch, was aber auch gewollt sein kann. Die Verbindung von der vergangene und gegenwärtigen Geschichte fand ich hingegen sehr gut. Fleischhauer schafft es die zwei Erzählstränge ideal anzuordnen. Auch die Liebesgeschichte von dem Erzähler und Camille, der Nachfahrin einer der gemalten Frauen, ist sehr ungewöhnlich, was ich als positiv empfunden habe beim Lesen. Besonders gut haben mir die korrekt und konkret recherchierten historischen Anteile des Buches gefallen.
Der Autor des Buches Wolfram Fleischhauer wurde 1961 in Karlsruhe geboren und ist auch als Dolmetscher tätig. Er schrieb schon mehrere Romane, in denen er teilweise auch aktuelle gesellschaftliche Themen aufgriff.
Das Buch ist auch gut ohne den vorausgegangenen Bestseller „Die Purpurlinie“ des Autors Wolfram Fleischhauer lesbar. Mir gefällt das Cover des Buches sehr gut, da es sehr geheimnisvoll und edel aussieht. Zudem macht es deutlich, dass es sich um einen historischen Roman handelt.
Insgesamt ist „Die dritte Frau“ ein toll geschriebener historischer Roman, wobei der Anteil des Historischen größer hätte sein können und der Anteil an Gefühlen und Grübeleien der gegenwärtigen Figuren kleiner.