Geschichte in Geschichte

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venenorojo Avatar

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Wolfram Fleischhauer schreibt über einen Autor, der in einer Schaffenskrise steckt. Von der Frau getrennt scheint er momentan weder über Kreativität noch Antrieb für neue Projekte zu verfügen und hangelt sich mit Übersetzungsaufträgen durch sein Leben. Angetrieben durch seine Literaturagentin Moran versucht er, sich selbst zu finden und geht dabei seine eigenen, bereits veröffentlichten Werke durch, wobei er in der Aktenkiste zu seinem ersten Buch einen Brief findet, in dem ein Leser damals Kritik ausübte. Schnell bemerkt er, dass der Verfasser des Briefes verwandt ist mit einer der Hauptfiguren des Gemäldes, um das sich sein Roman dreht. Nach gescheiterter Kontaktaufnahme reist er nach Frankreich, wo er Camille, die Nichte des Briefverfassers, kennenlernt. Zunächst interessieren ihn die literarischen Schätze von durchaus historischer Bedeutung, die sich dort befinden. Schon bald aber fasziniert ihn Camille mehr. Jedoch bleibt sie recht verschlossen, öffnet sich zuerst immer nur schrittweise und meist mit Erzählungen oder ihrer Sichtweise zu ihrer Vorfahrin und recht harscher Kritik an der Darstellung des Autoren in seinem Buch.
Als Camille und der Autor schließlich auch intim miteinander werden, erwartet man einiges, nicht aber das Ende, was die Geschichte letzten Endes nimmt.
Die Wendung kam doch sehr überraschend, wirft aber gleichzeitig etliche Fragen auf, die das Buch offen lässt.
Wolfram Fleischhauer schreibt sehr fließend und in einer Art und Weise, dass man gerne weiterliest. Allerdings bleiben nach der Wende der Geschichte viele Fragen offen, und auch wenn es immer wieder Infos zu der Geschichte in der Geschichte gibt, nämlich die Hintergründe zu der Zeit der Entstehung des Gemäldes, kommt genau das am Ende irgendwie zu kurz.