Hat nicht überzeugt

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seffe64 Avatar

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Vor Jahren schrieb ein junger Autor einen historischen Roman über das geheimnisvolle Renaissance-Gemälde »Gabrielle d’Estrées und eine ihrer Schwestern«. Trotz jahrelanger Recherchen gelang es ihm nur zum Teil, das Rätsel um den Tod der schönen Herzogin zu lösen, die wenige Tage vor ihrer Hochzeit mit dem französischen König Heinrich IV. unter bis heute ungeklärten Umständen starb. Nun aber werden dem Autor unbekannte Quellen zugespielt – und zwar von einer direkten Nachfahrin der zweiten Frau auf dem Gemälde….soweit der erste Teil des Klappentextes, der als Einstieg genügen mag.

Dass dies wahrscheinlich eher ein nicht zu einfach zu lesendes Buch ist, war mir da schon klar. Allerdings hoffte ich noch auf die Spannung, die da versprochen wurde. Diese kam allerdings nur spärlich zustande.

Das Buch erzählt eigentlich mehrere Geschichten. Da ist zunächst die Geschichte des Autors, der viel zu spät das Angebot annimmt von Familienangehörigen die wahre Geschichte erzählt zu bekommen. Leider ist der Mann schon tot und die Geschichte könnte zu Ende sein. Manchmal kommt es dann aber doch anders, denn die Nichte des Mannes, der das Angebot machte, lebt noch und übt auf den Autor eine Anziehungskraft aus, die weit über das Verlangen nach Aufklärung hinaus geht.
Die zweite Geschichte ist eigentlich keine Geschichte, sondern ein Ausflug in die Zeit, als das Gemälde entstand. Das könnte richtig interessant und spannend sein, dieses Mal wäre weniger aber mehr gewesen. Das war einfach zu ausführlich und für mich auch zu verwirrend, ich habe da oft den Faden verloren und nochmal nachschauen müssen, wer mit wem warum in welcher Beziehung stand. Das hat das Lesevergnügen arg geschmälert und ich finde auch, dass die beiden Parts parallel nebeneinander herlaufen. Oft ist es bei einem solchen Aufbau eines Buches so, dass die Teile miteinander verzahnt sind, hier leider nicht.

Das Buch rettet letztendlich, meiner Meinung nach, der Schreibstil, der gefällt mir ausgesprochen gut, aber nochmal würde ich das Buch nicht lesen wollen.