Dorf-"Gemeinschaft"

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bastian Avatar

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Das Cover von "Die dritte Hälfte eines Lebens" ist zwar interessant gestaltet, passt aber nicht wirklich zum "Thema".

Die Geschichte ist nach 127 Seiten sozusagen erzählt, also ohne Umwege und Ausschweifungen, aber doch Überraschend und auf den Punkt gebracht.
Die Geschichte hat mich an vielen Stellen sehr ergriffen und dieses fiktive, wirklich schreckliche Dorf Krimmwing könnte überall auf der Welt liegen.
Die Geschehnisse sind beschämend und bedrückend aber die Erzählung an sich, hat etwas Leichte.
Es geht um menschliche Verbindungen, um Liebe, doch auch Sarkasmus macht sich in der Geschichte breit.

In ihrem Debütroman erzählt Anna Herzig sehr nüchtern. Erstaunlich war, wie gefühlvoll aber auch schonungslos sie ihre Beobachtungen von der fiktiven Gesellschaft wiedergibt. Manche Entwicklungen sind Schwammig und man bleibt im Unklaren. Die Grenzen zwischen Realität, Wahrnehmung und Erinnerungen verschwimmen, was es hin und wieder nicht leicht machte dem Ganzen weiter zu folgen.