Dorf-Roman

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yellowdog Avatar

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Die dritte Hälfte eines Lebens ist ein ungewöhnlicher Roman und nicht das, was ich erwartet hatte. Ich merkte dann, dass man sich auf diesen Text einlassen muss.
Die österreichische Schriftstellerin Anna Herzig hat ein knappen Stil, nicht ohne Härten. Kein Wunder, dass das Buch relativ kurz ist.

Schon der erste Satz bringt einen auf die Spur: Es sind die kleinen Verbrechen an der Seele, die die inneren Blutungen ausmachen.

Das Leben in einem Dorf lässt keine Raum für Menschen, die anders sind.
Zu spüren bekommt dass der vaterlose Seppi, der als Negerkind verhöhnt wird. Auch von seiner Mutter wird er nicht geliebt. Doch Sepp iist ein eigenwilliger Typ, der dennoch so weit getrieben wird, dass er sich das Leben nehmen will.
Eine weitere interessante, weil geheimnisvolle Figur ist Lorenz Karl Ignatius Rathbauer, kurz El-Kah-Ih.

Es ist ein bemerkenswert gnadenloses Buch. Das ist teilweise auch ein Problem, weil man das beim lesen erst einmal verdauen muss. Die sprachlichen Möglichkeiten der Autorin haben mich beeindruckt, daher würde ich unbedingt wieder ein Buch von ihr lesen.