Ein etwas anderer Gesellschaftsroman, der zum Nachdenken anregt

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melanie82 Avatar

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„Die dritte Hälfte eines Lebens“ kann man ohne Zweifel als ungewöhnlichen Roman bezeichnen - und das im allerbesten Sinne. Obwohl mich das Cover eigentlich gar nicht so angesprochen hat, habe ich den Klappentext durchgelesen und fand diesen sehr interessant. Es wurde schon da deutlich, dass das Buch etwas ganz anderes ist. Der Leser bekommt einen Einblick in das Dorf Krimmwing und seine Bewohner. Völlig wertfrei schildert die Autorin die Einzelschicksale, die hinter den Personen stehen - und das tut sie in einer Form, dass man beim Lesen das Gefühl hat, man ist im Dorf und Teil der Gemeinschaft, die so viel Wert auf gesellschaftliche Normen legt und danach alles bewertet. Und genau das kennt ja irgendwie auch jeder selbst, der nicht in einer Stadt aufgewachsen ist: das hinter dem Rücken Tuscheln, die Gerüchte, dass viele sich nicht trauen, von der Norm abzuweichen und daran letztlich selbst zerbrechen. Der Roman ist sehr kurz, ist aber so dicht und regt so sehr zum Nachdenken an, dass es auch gar nicht mehr braucht. Wirklich ein ganz besonderes Buch.