Kein Mitleid mit Außenseitern

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daggy Avatar

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Krimmwing heißt der österreichische Ort, dass die Protagonisten dieses kleinen Buches durch Ausgrenzung straft. Die minderjährige Rosa bekommt von einem farbigen Südafrikaner den kleinen Seppi und muss ihn allein großziehen. Den Rathbauer, der sich so gerne heimlich schminkt, begleiten wir bis ins Alter. Sei Traum ist Italien, doch so einfach ist es nicht, dieses Dorf zu verlassen. Liesl hat eine mir bisher unbekannte Anomalie, die sie für die Männer besonders attraktiv macht.
Die Geschichte wird in einer brillanten Sprache erzählt, man hat das Gefühl jedes Wort ist genau überlegt. Die 130 Seiten des Buches sind in kurze Kapitel, deren Überschrift dem Textanfang entspricht, aufgeteilt. Da die einzelnen Figuren im Laufe der Geschichte unterschiedlich benannt werden, ist es nicht ganz einfach dem Geschehen zu folgen. Die fantasiereiche Abkürzung „El-Kah-Ih“ für Lorenz Karl Ignatius, wird später durch einen Vornamen oder den Nachnamen abgelöst. Kurze Gespräche werden in Englisch geführt, sind aber einfach gehalten.
Die Autorin hat die Atmosphäre des Dorfes im Wandel der Zeit sehr gut eingefangen, auch die Charaktere sind sehr liebevoll ausgearbeitet. Trotzdem kommt beim Lesen eine leichte Verwirrung auf und einiges habe ich einfach nicht wirklich verstanden.