Macht nachdenklich

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königstiger Avatar

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Der Roman "Die dritte Hälfte eines Lebens" von Anna Herzig handelt von den BewohnerInnen eines fiktiven Dorfes in Österreich: Krimmwing. Unter ihnen sind etwa Josef, "Sepp" genannt, der aufgrund seiner dunkleren Hautfarbe und des verschwundenen Vaters gehänselt und gequält wird. Oder die Frau mit den drei Brüsten, die sich nachts ihr Geld mit der Unterhaltung von Männern verdienen soll.
Schnell wird klar: In diesem Dorf lebt man einsam, wenn man anders als die Mehrheit ist. Die Geschichte ist somit auch Gesellschaftskritik, Kritik am Umgang der Gesellschaft mit bestimmten Individuen.

Der Roman rüttelt auf, regt zum Nachdenken an. Er wartet mit vielen plastischen Zitaten auf, ohne Verschnörkelungen und Verniedlichungen. All das gefällt mir an dem Buch! Es lässt sich auch sehr schnell binnen weniger Stunden lesen. Und obwohl die Geschichte so kurz und eigentlich schnell erzählt ist, gab es für mich die ein oder andere Länge. Daher gibt es von mir "nur" vier von fünf Sternen.