Verwirrend

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throki Avatar

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Dieses dünne Büchlein von knapp 130 Seiten hat mich verwirrt zurückgelassen.
Es geht um eine Familiengeschichte in einem kleinen fiktiven Dorf in Österreich namens Krimmwing.
Dort leben einige ungewöhnliche Menschen wie der Rathbauer, der lieber eine Frau wäre und für Claudia Cardinale schwärmt. Oder die Steinlechner Rosa, die sich mit einem dunkelhäutigen Mann einlässt und ein Kind von ihm bekommt, den Sepp. Sepp ist immer ein Außenseiter wegen seiner alleinerziehenden Mutter und seiner dunklen Hautfarbe. Er wird gehänselt und gequält, bis er es nicht mehr aushält und sich auf dem Kirschkernhügel aufhängt.
Die Geschichte ist nicht chronologisch erzählt, die Zeiten gehen wirr durcheinander. Das macht das Verständnis nicht einfach. Dazu schreibt Anna Herzig in einer sehr ungewöhnlichen Sprache, die zwar sehr kraftvoll ist, aber auch verschnörkelt und nicht immer leicht zu verstehen. Das Dorfleben ist nicht immer angenehm, das weiß jede/r, der auf einem Dorf aufgewachsen ist. Die Hierarchien sind starr, jeder weiß alles vom anderen. Es gibt die Guten und die Sündenböcke, Abweichungen von der Norm werden nicht geduldet. Das spiegelt sich sehr gut in diesem Buch. Aber insgesamt war es für mich nicht leicht verständlich und ich habe mich mit dem Lesen schwer getan.
Die 130 Seiten habe ich durchgehalten. Wäre das Buch länger gewesen, dann hätte ich es vermutlich abgebrochen. Nicht mein Fall!