Verwirrend

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vielundleicht Avatar

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Sowohl der Klappentext als auch die Leseprobe haben mich neugierig gemacht und da mir das Dorfleben von klein auf bekannt ist, dachte ich, dass "Die dritte Hälfte eines Lebens" genau das Richtige für mich sein könnte. Dem war leider nicht so.

In "Die dritte Hälfte eines Lebens" geht es um die Bewohner*Innen des fiktiven Dorfs Krimmwing. Im Fokus stehen dabei besonders Sepp Steinlachner, Lorenz Rathbauer und Elisabeth Wasinger und die Ablehnung, die sie von Seiten des Dorfes erfahren müssen.

Das Buch ist in zwei Abschnitte unterteilt: "Was man gehört hat" und "Was die Leute sagen". Während ich den erste Abschnitt zügig an einem Stück gelesen habe, hat mich der zweite komplett aus dem Lesefluss herausgerissen. Das liegt zum einen daran, dass ich mit dem Zeitsprung nicht klar kam und es mir schwer fiel einzuordnen, wie viel Zeit zwischen den beiden Abschnitten liegt. Zum anderen haben Protagonisten plötzlich einen anderen Namen bekommen, was ich im Nachhinein zwar auch nachvollziehen kann, mich in dem Augenblick des Lesens aber einfach nur verwirrt hat, sodass ich der Autorin stellenweise nur schwer folgen konnte.

Auch der von mir im Vorhinein als markant titulierte Schreibstil hat mich hier und da eher etwas verwirrt. Auch hatte ich das Gefühl, durch die doch recht emotionslose Schilderung keinen wirklichen Bezug zu den Charakteren aufbauen zu können.

Nichtsdestotrotz möchte ich betonen, dass sich meine Kritik nur auf den Aufbau und die Umsetzung, nicht aber auf die Thematik des Buches bezieht. Bücher über Diskriminierung und Stigmatisierung diverser Personengruppen sind meines Erachtens nach essenziell, um etwas in der Gesellschaft zu verändern.

Es freut mich, dass das Buch für viele Leser*Innen funktioniert hat, mich lässt es leider etwas ratlos zurück.