Grausame Biedermänner

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
mariam Avatar

Von

Cilla und Rolf Börjlinds Krimi "Die dritte Stimme" schließt nahtlos an das erste Buch "Die Sturmflut" an. Olivia kehrt von einer Reise nach Mexiko, wo sie auf den Spuren ihrer toten Mutter unterwegs war, nach Schweden zurück. Auch alle anderen wichtigen Personen, der Ex-Polizist Tom Stilton, Kriminalkommissarin Mette Olsäter und der algerisch stämmige Abbas el Fassis aus dem ersten Band begegnen dem Leser wieder. Mette Olsäter kämpft mit gesundheitlichen Problemen und auch damit, dass Olivia aus dem Polizeidienst ausscheiden will. Tom Stilton versucht nach den Jahren als Obdachloser sein Leben wieder in Griff zu bekommen. Abbas el Fassis kehrt an die Stätten seiner Kindheit zurück, um Rache zu nehmen für den Tod einer alten Freundin. Das macht es einem Leser, der den ersten Band nicht kennt, zuerst schwer, diese Verknüpfungen zwischen den Hauptpersonen zu verstehen.
Zur Kriminalhandlung selbst: In Marseille wird die zerstückelte Leiche einer jungen Frau gefunden. In Schweden findet die jugendliche Sandra eines Abends ihren Vater erhängt in der Wohnung auf. Der vermeintliche Selbstmord entpuppt sich als Mord. In Zeiten des Internets und der Globalisierung hängen beide taten auch zusammen. Wie und auf welche Weise erfährt der Leser in einer unheimlich spannend, streckenweise auch brutalen und grausamen Geschichte. Brave und angesehene Bürger verbergen hinter glänzenden Fassaden ein psychopatisches Wesen.

Der Roman ist so, wie es der Leser von einem schwedischen Krimi gewohnt ist: unheimlich spannend, düster und mitunter sehr grausam - aber fesselnd bis zum Schluss.