Krimi mit viel Drumherum

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wallerie0 Avatar

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Als in Marseille die Leiche einer jungen blinden Frau entdeckt wird, machen sich Abbas el Fassi und sein Freund Tom Stilton, Kriminalkommissar a. D., aus sehr persönlichen Motiven, daran, vor Ort ihren Mörder zu finden. Zur gleichen Zeit in Stockholm: Sandra Sahlmann findet ihren Vater erhängt in dessen Wohnung auf. Alles deutet auf Selbstmord hin. Doch ihr Vater war nicht irgend jemand. Bengt Sahlmann leitete die Untersuchungskommission der schwedischen Polizei und war gerade dabei, dem immensen Drogenschwund aus der Asservaten-Abteilung nachzugehen. Olivia Rönning, frisch von der Polizeischule, zweifelt daher auch sehr bald an der Selbstmord-Theorie und setzt eigene Ermittlungen in Gang, sehr zum Missfallen ihrer Vorgesetzten. Einziges Bindeglied der Haupthandlungen ist lange Zeit nur das Rauschgift, das in Stockholm verschwindet und unter anderem in Marseille wieder auftaucht.
Ständige Wechsel zwischen den beiden Haupthandlungen. Der Leser wird so recht gut unterhalten. Gruselige Szenen, spannende Momente, bedrohliche Situationen. Leser und Handelnde werden mehr und mehr in die Geschichte mit hineingezogen. Tiefe Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt von Rönning und Stilton werden gewährt. Beide sind sehr individuelle Persönlichkeiten. Die Ecken und Kanten werden sehr gut herausgearbeitet, wodurch sie dem Leser sehr menschlich begegnen. Nicht nur die genannten Personen haben ihre ganz eigene Geschichte, die sich nun, eingebettet in der Haupthandlung, weiter vollzieht und entfaltet. Anfangs erscheint dies allerdings als etwas zu viel, da der Leser längere Zeit die Bedeutung der Beschreibungen für die eigentliche Handlung nicht nachvollziehen kann. Im Verlauf der beiden Handlungen wird der rote Faden allerdings sichtbar, was dem Interesse des Lesers am Weiterlesen sehr zu Gute kommt.