Megaspannende Fortsetzung mit starken Charakteren

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In der Nähe von Marseille wird die zerstückelte Leiche einer jungen, blinden Frau gefunden. Man weiß nur, dass sie einmal in einem Zirkus gearbeitet hat. Als Abbas el Fassi davon aus der Zeitung erfährt, wirft ihn das völlig aus der Bahn. Er macht sich zusammen mit Tom Stilton auf den Weg nach Marseille, um sich seiner Vergangenheit zu stellen und den Mörder zu finden.
Zur selben Zeit wird in Stockholm der Zollbeamte Bengt Sahlmann erhängt von seiner Tochter Sandra aufgefunden. Olivia Rönning, ihre ehemalige Babysitterin, kümmert sich danach um sie. Sie findet bald heraus, dass der Selbstmord eigentlich ein Mord war. Obwohl sie noch keine Polizistin ist, beginnt sie zu ermitteln.

Ich habe die "Die dritte Stimme" als Taschenbuchausgabe gleich im Anschluss an den ersten Band "Die Springflut" gelesen, den gelungenen Auftakt zu dieser grandiosen schwedischen Krimireihe des schwedischen Autorenduos Cilla & Rolf Börjlind.
Das Buchcover der TB-Ausgabe passt nicht so gut zum Inhalt- es zeigt auch ein ganz anderes Motiv (Küste mit Leuchtturm), als die Erstausgabe (Frau auf einer Messerwurfscheibe), was mir völlig unverständlich ist!
Die Bedeutung des Titels "Die dritte Stimme" wird erst gegen Ende des Buches klar, als es an die Auflösung der Fälle geht, dann erweist er sich allerdings als äußerst passend.

Der Schreibstil der Autoren hat mir wirklich sehr gut gefallen, flüssig und mitreißend. Trotz der 539 Seiten kam keine Langeweile auf. Ich war wieder sofort in Schweden, bei den mir liebgewonnenen Charakteren aus dem ersten Band. Durch die beiden unterschiedlichen Erzählstränge Marseille und Stockholm und dem ständigen Wechsel der Erzählperspektive war die Spannung von Anfang an da und blieb bis zum überraschenden Ende. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Auch gab es immer wieder überraschende Wendungen, die man so nicht erwartet hätte.

In diesem Band erfährt auf neben der Auflösung der Kriminalfälle auch wieder einiges aus dem Privatleben und der Vergangenheit der einzelnen Hauptcharaktere, die glaubhaft und authentisch dargestellt wurden.
Im Mittelpunkt seht diesmal Abbas el Fassi, ein enger Freund von Tom Stilton, der diesmal tief in seine frühere Vergangenheit in Marseille abtaucht.
Alles in allem, war dies wieder ein sehr gelungener Band, in dem die Autoren auch wieder geschickt gesellschaftliche Missstände haben einfließen lassen.
Ich würde auf jeden Fall empfehlen, mit dem ersten Band der Reihe zu beginnen, damit man die Entwicklung der Charaktere besser verstehen und nachvollziehen kann. Die kurzen Rückblenden verwirren sonst und es fehlt etwas.

Das Buch ist eine sehr gelungene Fortsetzung, die für diejenigen, die auch schon den ersten Band gelesen haben absolut lesenswert ist. Ich vergebe dafür verdiente 5 Sterne!
Ich werde mir auf jeden Fall auch den dritten Band "Die Strömung" kaufen, um zu erfahren, wie es mit Olivia und Tom weitergeht.