Target Girl.....

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....so nennt man die Frau, die sich auf der Zielscheibe eines Messerwerfers festbinden lässt, um dann möglichst nicht getroffen zu werden. Denn die Scheibe dreht sich bekanntlich.... Das Titelbild zeigt uns dieses Mädchen, glücklicherweise nicht getroffen. Ein Target-Girl war die große Liebe von Abbas, der in einem französischen Zirkus Lehrling eines Messerwerfers war. Viele Jahre später, mittlerweile in Schweden lebend, erfährt er vom Tod seiner Samira, grausam ermordet und zerstückelt. Er macht sich auf nach Marseille, um Rache zu üben..
Gleichzeitig wird in Stockholm ein verwitweter Vater erhängt von seiner eigenen Tochter vorgefunden. Sandra steht nun allein in der Welt und Olivia Rönning, gerade fertig gewordene Jungpolizistin, will sich um sie kümmern. Schon nach kurzer Zeit hegt sie Zweifel am Selbstmord eines Mannes, der eingekauft hat, um seiner Tochter ihr Lieblingsessen zu kochen..
Eine Jagd beginnt, zum einen auf den Frauenmörder, zum anderen auf den Vatermörder.
Ganz ehrlich: nach den ersten 150 Seiten hatte ich noch gute Lust, eine verheerende Kritik abzugeben: dem Leser, der das Erstlingswerk, "Die Springflut" nicht gelesen hat, wird es extrem schwer gemacht. Kostprobe ? Die handelnden auftretenden Personen heißen Olivia, Bosquez, Abbas, Sandra, Maria , Stilton (der lange keinen Vornamen hat), Luna (bin ich nie dahintergekommen, was sie eigentlich auf dem Boot bei Stilton macht), Mette , Marten, Jean-Baptiste... usw. Alle Beteiligten sind wohl im 1. Band schon aufgetaucht und werden hier als bekannt vorausgesetzt. Erst allmählich steigt man dahinter, in welchem Zusammenhang die Leute stehen und immer wieder wird Bezug auf das Vorgängerbuch genommen. Das kostet viel Zeit. Hilfreich wäre zumindest ein Glossar mit all den Namen und Funktionen gewesen !!!
Doch die Geschichte rettet das Buch. Langsam entwickeln sich die einzelnen Handlungsstränge, nach dem Abstecher nach Marseille, in der die Vergangenheit von Abbas erzählt wird, läuft die Geschichte richtig an, als Olivia ein Seniorenheim besucht und die Missstände dort hautnah miterlebt. Die Absahner der hohen Heimkosten ist die Albion AB, deren Vorstand zu den ganz großen Schwedens gehört. Ein Mäzen und Sammler moderner schwedischer Kunst. Und er hat viele alte Schulfreunde, mit denen er auch noch heute verbandelt ist.....
Das Buch ist gut geschrieben, die Personen wurden gut geschildert. Die Handlung bleibt dann bis zum Schluss richtig spannend und dafür gibt es auch vier Punkte. Aber man sollte dass Vorgängerbuch gelesen haben, sonst ist der Einstieg einfach zu verwirrend und lange. Ich werd`s aber auf jeden Fall nachholen!