Himmlische Verteidiger

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glücksklee Avatar

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Wow, wo fange ich denn jetzt an? Nachdem ich eben die Leseprobe zu "Die dunklen Gassen des Himmels" von Tad Williams gelesen habe, bin ich schon sehr neugierig, wie es in dem Buch weitergeht. Gleich zu Beginn der Leseprobe der Hinweis, dass dies das Buch einer Reihe ist (Bobby Dollar 1), was für mich immer ein Pluspunkt ist. Ich mag Buchreihen, denn wenn ich eine Figur in einem Buch interessant finde, dann mag ich gerne mehr als nur eine Geschichte über sie lesen. In der Leseprobe ist auch das Inhaltsverzeichnis enthalten - das Buch ist ein Schmöker (39 Kapitel!!!), so ein richtig fetter Wälzer! Noch ein Pluspunkt zugunsten des Buches, wenigstens wenn man mich fragt.

Die Geschichte beginnt dann mit einem Prolog, in dem die Hauptperson (und Ich-Erzähler) Bobby Dollar oder Doloriel, ein Anwaltsengel in ein Hochhaus eingedrungen ist, um eine bestimmte Person zu aufzusuchen, wobei er allerdings auf ganz schön Gegenwehr stößt: zuerst in der Form eines Sicherheitsmenschen und dann in Form einer nicht menschlichen Frau, die ihn angreift. Die Art und Weise, WIE die Geschichte von Bobby erzählt wird, finde ich einfach herrlich. Da ist so ein richtig zynischer Kerl mit einem rauhen Ton am Leib der Erzähler der Geschichte, der auch in seiner eigenen Beschreibung kein Blatt vor den Mund nimmt. Den Typ stelle ich mir irgendwie ein bisschen vor wie Wolverine in den X-Men-Filmen, harte Schale, aber weicher Kern. (Bei der Szene mit der kürzlich Verstorbenen Frau hatte ich so das Gefühl, dass die Einschätzung stimmen könnte...)

Ein Stück weit wird einem schon ein Einblick in die "Welt" gewährt, in der die Geschichte spielt. Engel leben auf der Erde, in menschlichen Körpern. Sam hat seinen letzten Körper wohl durch Alkoholismus zugrunde gerichtet und hat nun einen neuen. Wie genau das funktioniert, wird vielleicht noch im Verlauf des Buches geklärt. Jedenfalls ein netter Gedanke, dass es neben den typischen Engelaufgaben (Schutzengel sein) auch noch weitere gibt, so z.B. die Anwälte. Vor wem verteidigen sie die Verstorbenen denn genau? Ich habe da zwar so eine Vermutung, aber ich bin unglaublich neugierig darauf zu erfahren, was genau es damit auf sich hat. Und was es mit der Situation im Prolog auf sich hat, schließlich katapultiert uns das erste Kapitel ja direkt an den Anfang der Geschichte - und der Prolog bleibt mit einem Cliffhanger stehen... genial, um die Spannung aufzubauen, aber auch nervenaufreibend.

Ich mag Bobby, seine schroffe Art, die Art und Weise, in der er seine Geschichte erzählt und die Vergleiche, die er zieht sind manchmal richtig lustig. Ich würde gerne mehr über ihn lesen (eigentlich das ganze Buch, jetzt sofort, auf der Stelle...) und vielleicht habe ich ja dieses Mal bei der Auslosung Glück. In letzter Zeit war das leider irgendwie nicht der Fall... Für die Leseprobe vergebe ich heute vier Sterne.