Düster, skurril, voller Fantasie und seltsamer Ideen – Reihenauftakt, der mir Lust auf mehr macht

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Clod ist klein und schwächlich und seltsam, weswegen er von seiner Familie bestenfalls gemieden, schlimmstenfalls gemobbt wird. Als eines Tages Lucy Pennant von der Stadt ins Heap House zieht, um dort als Dienstmädchen zu arbeiten, ist Clod hingerissen von ihren roten Haaren und ihrer so ganz anderen Art. Doch mit ihrer Ankunft geschehen auch seltsame Dinge: die Geburtsobjekte und andere Gegenstände im Haus verschwinden, scheinen sich zusammenzurotten und gegen die Menschen zu wenden. Clod und Lucy wollen herausfinden, was da los ist und kommen einem schrecklichen Ironmonger-Geheimnis auf die Spur, das das Leben aller bedroht.

Du meine Güte, was für ein seltsames, schräges, skurriles, düsteres, fantasievolles Buch! Ich kann den Schreibstil gar nicht so richtig in Worte fassen. Er ist ausgefeilt und besonders, er ist gut zu lesen und gleichzeitig echt schräg, er ist düster und dennoch mit speziellem Humor gespickt. Mich hat die Geschichte gepackt, ich wollte unbedingt wissen, was da los ist in Heap House, mir hat der Aufbau super gefallen, die Art und Weise, wie das Zusammenleben der Iremongers im Mittelpunkt stand, die verwandtschaftlichen Verknüpfungen und natürlich wollte ich wissen, warum sie in so einem überaus seltsamen Haus leben, inmitten von riesenhaften Müllbergen am Rande Londons. Und was zum Geier es mit diesen Geburtsobjekten auf sich hat und den Namen, die sie sagen und die nur Clod hören kann. Zeitlich sehe ich die Geschichte im 19. Jahrhundert – aber auch wieder nicht. Wie gesagt: schräg!

Ich fühlte mich gut unterhalten, der Spannungsbogen ist meistens oben, auch wenn man gefühlt zwischendurch immer mal wieder wegdriftet, um auf der nächsten schrägen Welle mitzureiten. Die Atmosphäre ist durchgehend düster und ein bisschen bedrückend (wozu sicher auch die dunklen s/w-Zeichnungen beitragen) und gleichzeitig skurril und crazy und voller schwarzem, nicht unbedingt gewöhnlichem Humor. Manch einem mag das vielleicht zu viel sein, ich fand´s ziemlich cool. Das empfohlene Alter ab 12 Jahren kann ich so unterschreiben – jünger sollten die Kids nicht sein, da es dann doch eher schwer zu verstehen sein dürfte. Es ist halt ganz speziell, dieses Buch.