Eigen und anders

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misspider Avatar

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Rein optisch macht das Buch einen altbackenen Eindruck - es sieht nicht im üblichen Sinne ansprechend aus, aber gerade das hat mich neugierig gemacht. Und genauso trostlos und deprimierend wie die Müllhalde und der Ausdruck des Jungen auf dem Cover ist größtenteils auch die Geschichte, die eine wunderhafte (ich sage bewusst nicht wunderbare) Welt erschafft. Hier leben die Iremongers, die ihren Wohlstand auf dem Müll - und dem Elend armer Leute - der Stadt London gegründet haben. In Heap House, dem riesigen Wohnsitz der unzähligen Familienmitglieder, herrschen seltsame Sitten und Gebräuche, die einem die Haare sträuben und die Nase kraus ziehen. Mittendrin Clod Iremonger, der äußerlich nicht viel hermacht, aber ein ganz besonderes Talent besitzt: er kann Dinge sprechen hören. Und damit beginnt nicht nur seine eigene traurige, und zugleich faszinierende Geschichte, die uns in die entlegensten Winkel von Heap House führt und dessen dunkle Geheimnisse aufdeckt Mit jedem Kapitel lernen wir andere Bewohner kennen, allen voran Lucy Pennant, die gerade erst als neues entferntes Mitglied der Iremonger-Familie entdeckt und unverzüglich nach Heap House gebracht wurde. Doch Lucy fügt sich nicht das ihr auferlegte Schicksal, sie ist aufmüpfig und neugierig und widersetzt sich den Regeln. Und damit stellt sie nicht nur das triste Dasein von Clod völlig auf den Kopf, sondern bringt auch die Grundfesten von Heap Hause gehörig und wortwörtlich ins Wanken. Eine äußerst sonderbare und überraschende Geschichte, die mich wie die Müllmassen um Heap House unerwartet und völlig überrollt hat.