In wenigen Sätzen, welche noch fast kindlich klingen, zieht uns ein Dialog zwischen einem offenbar kleineren und einem etwas größeren Mädchen in den Bann einer Story, welche schon düstere Vorahnungen transportiert. Fasziniert von der Sprache, der Beobachtungsgabe und den eindeutig schon vorpubertären, erotisch-verwunschenen Gedanken der Ich-Erzählerin landet man mitten in der aufregendsten Stadt der Welt: New York und dazu noch in einem Künstler-Loft. Hört, riecht, fühlt und sieht dazu noch in Farben, welche die Sprache der jungen Protagonistin zu einem üppigen Pop-Art-Gemälde macht. Wohin das jüngere Mädchen des ersten Dialogs gekommen ist - man ahnt es düster. Ich habe selten nach dem Film "Cape Fear" eine so spannungsgeladene Szenerie zwischen einem beginnend pubertierendem Mädchen und der in ihr erwachenden Begierde erlebt. Das ist Kopfkino pur. Und man hört die noch fast kindliche Stimme des Girls, und ahnt um das düstere Geheimnis, welches die Figuren offenbar verbindet. Jetzt kann man das Buch schon nicht mehr aus der Hand legen!