Absolut nicht, was ich erwartet hatte

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jackiistz Avatar

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Das Cover von „Die dunklen Sommer“ von Miranda Beverly-Whittmore machte mich schon neugierig auf den Inhalt des Buches. Es wirkt düster und man merkt gleich, dass etwas Dunkles an der Geschichte haftet. Auch die einsame Hütte auf dem Cover lässt darauf schließen, dass es hierbei viel um den dahinterliegenden, dunklen Wald geht. Der Klappentext liest sich auch nicht schlecht lesen. Geschichten über verrückte Sekten sind auch in unserer heutigen Zeit immer ein Thema und werden gerne angenommen. Leider tat ich mich mit der Leseprobe schon etwas schwer und das sollte sich auch so durch das komplette Buch ziehen… Ich habe leider absolut nicht das bekommen, mit dem ich gerechnet hatte. Sehr enttäuscht habe ich mich dann also durch das Buch und seine wirre Geschichte gequält. Nun aber erst einmal etwas zur Geschichte selbst:

Saskia ist eine Teenagerin, welche in ihrem jungen Leben bereits einiges einstecken musste. Sie ist für mich auch wieder ein Beweis dafür, dass Geld nicht immer glücklich macht. Denn als Saskia noch jünger ist, verliert sie ihren Bruder auf tragische Weise und ab diesem Zeitpunkt wird ihr Leben nicht mehr das sein, was es einmal war. Sie wird von ihren Eltern und der Großmutter weitergereicht, sodass sie letztendlich in der Kommune „Zuhause“ landet. Diese Kommune entpuppt sich schnell als sehr fanatische Gemeinde, die ganz im Bann ihres Anführers, Abraham steht. Für einen Menschen, der so fragil ist wie Saskia, kommt eine solche Gemeinschaft gerade recht und sie scheint sich völlig in ihr und dem charismatischen Anführer Abraham zu verlieren. In ihrer Vergangenheit liegt zu viel im Argen, was Abraham natürlich ausnutzt. Die Situation im Wald mit den Behausten spitzt sich immer weiter zu, bis keiner es mehr schafft sich diesem Sog zu entziehen. Viele Jahre später müssen die damals Jugendlichen wieder zurück in den Wald. Es scheint noch eine offene Rechnung zu geben. Die Frage ist nur, mit wem.
Was wird da im Wald Schreckliches passieren? Und warum müssen die Jugendlichen aus „Zuhause“ all die vielen Jahre später zurückkehren?

Liest man sich den Klappentext durch, wird man schon sehr neugierig auf den Inhalt des Buches. Leider flaut diese Neugierde direkt zu Beginn des Buches ab. Nach der Leseprobe war ich schon etwas verwirrt, dachte mir aber, dass vielleicht lediglich das erste Kapitel etwas durcheinander ist. Man sollte direkt in die Geschichte geworfen werden, was ja an sich auch passiert ist. Leider zog sich diese unangenehme Art zu erzählen durch das komplette Buch. Es gibt nicht viele Bücher, bei denen ich mir denke, dass ich sie am liebsten sofort unbeendet zur Seite legen möchte. Dieses Buch hier ist allerdings so eines. Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig und hat mich so gar nicht gepackt. Es war schwierig in den Text reinzukommen und noch schwieriger darauf eine Geschichte zu lesen. Gut fand ich deshalb, dass die Kapitel alle recht kurzgehalten waren. So ist man wenigstens schnell vorangekommen. Trotz der kurzen Kapitel hat sich das Buch für mich endlos in die Länge gezogen und es gab viele Infos, die es für die Story an sich gar nicht gebraucht hätte. Ein bisschen Spannung ist aber schon aufgekommen. Man wollte als Leser unbedingt wissen, was denn jetzt vor all den Jahren im Wald passiert ist. Das Ergebnis fand ich nachher jedoch sehr ernüchternd. Es fühlte sich für mich als Leser so an, als wollte man die Geschichte unbedingt zu einem Ende bringen, nachdem schon so lange um den heißen Brei geschrieben wurde. Auch, dass die Freunde von damals alle zurück in den Wald sollen erschließt sich mir nicht. Wenn man am Ende hört wofür das alles, dann finde ich das Ergebnis wirklich ernüchternd. Keine der Charaktere im Buch ist mir in irgendeiner Weise sympathisch geworden. Weder Saskia und ihre sonderbare Familie (über die allerdings nur immer ganz kurz gesprochen wurde), noch ihre damaligen Freunde von „Zuhause“. Sie blieben für mich als Leser sehr auf Abstand. Leider führen all diese Punkte dazu, dass ich nicht in das Buch mit seiner Geschichte hineingefunden habe und einfach froh war, als ich es aus der Hand legen konnte. Für mich ist der Schreibstil absolut nichts gewesen, was allerdings nicht heißt, dass er euch anderen Lesen auch nicht gefällt.