Taten und ihre Folgen

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natimaus Avatar

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Saskia verliert im Alter von 13 Jahren ihren vierjährigen Bruder Will. Der Vater sitzt danach lebenslänglich im Gefängnis ein, die Mutter zieht nach Mexiko und Saskia verbleibt bei ihrer Großmutter, die sie alsbald zu dem Bekannten Philipp und Sohn Xavier schickt. Eines Tages zieht Philipp mit Xavier und Saskia nach Maine zu einer Sekte, deren Anführer der charismatische Abraham ist. Die immer noch trauernde Saskia findet in dem Camp mit dem ironischen Namen "Zuhause" Freunde und fühlt sich dort schließlich ausgesprochen wohl, obwohl nicht alle Bewohner das sind, was sie vorgeben zu sein. Das bedürfnislose, "entdingte" Sektenleben wird eingehend dargestellt (teilweise zu eingehend und langatmig), sowie die Folgsamkeit, Kritiklosigkeit und Manipulierbarkeit der Mitglieder. Die Kommune gerät eines Tages in Gefahr und um sie zu retten, treffen die fünf jugendlichen Freunde eine Entscheidung, deren Auswirkungen die Fünf noch jahrzehntelang verfolgen.
Im Buch werden immer Vergangenheit und Gegenwart in einzelnen Kapiteln einander gegenüber gestellt, immer aus Saskias Sicht. Man erfährt viel von Saskias Vergangenheit, ihrer unstillbaren Sehnsucht nach ihrem verstorbenen Bruder und ihren Schuldgefühlen, die sie letztendlich dazu getrieben haben, sich als Erwachsene im Haus ihrer Großmutter einzuigeln und den Kontakt zur Außenwelt zu verweigern.
Durch das gesamte Buch zieht sich die Frage nach dem Tod des Bruders, dem Geheimnis, das die fünf Freunde hüten und einer Prophezeiung, die Abraham einst gemacht hat. Häppchenweise erhält man Andeutungen (und nicht mehr als das) und wird auf falsche Fährten gelenkt, sodass bis zum Schluss alles rätselhaft bleibt und dann der große Keulenschlag erfolgt.
Das Buch ist zeitweise etwas langatmig, trotz der immer wieder kommenden spannungsaufbauenden Elemente.