Zog sich wie Kaugummi

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justm. Avatar

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Man könnte sagen, daß der Tod ihres kleinen Bruders das Leben von Saskia von jetzt auf gleich verändert:
Bruder weg, Eltern weg und von der Großmutter zu einer befreundeten Familie geschickt, da das Leben dort besser sei. Aber ist es wirklich besser plötzlich in eine sektenähnlichen Gemeinde verschleppt zu werden?

Ich glaube diese Sekte, dieses "Zuhause" war schon mein erstes Problem, das ich mit dem Buch hatte. Irgendwie schien mir das von der Autorin (zumindest zu Beginn) alles ein wenig zu hippie-mäßig und ungefährlich beschrieben.
Unabhängig davon (oder vielleicht gerade deswegen) zog sich für mich die Handlung wie Kaugummi. Daran änderten weder die von Kapitel zu Kapitel wechselnden Zeitstränge, noch die zum Teil sehr übersichtlichen Kapitellängen etwas.

Wirklich: ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so sehr mit einem Buch zu kämpfen hatte, einfach weil ich es wirklich langatmig und ja, auch langweilig fand, was insofern enttäuschend ist, da die Wendung mit einer Bedrohung 20 Jahre nach der Flucht aus "Zuhause" schon ein wenig Spannung versprach. Nur leider war die Autorin der Meinung alles, aber wirklich alles, erst in den letzten paar Kapiteln "aufklären" zu wollen. Und dann war im Grunde nichts daran wirklich überraschend.

Dazu noch die ständigen lateinischen Begriffe aus der Natur, überbordende Beschreibungen von jeder Kleinigkeit und ein Konglomerat an Menschen, deren Namen ich bis zum Schluß durcheinander brachte, so daß mir als Fazit nur "anstrengend und enttäuschend" bleibt!