Ein Hauch Highsmith in den Hamptons
Das Titelbild deutet es bereits an, die Leseprobe verfestigt daraufhin den Eindruck: Wir haben es bei "Die Einladung" um einen rätselhaften, mysteriösen neuen Roman von Emma Cline zu tun. In nüchterner, klarer Sprache begleiten wir - mit einer gewissen Distanz - die Hauptfigur Alex, die sich in den umzäunten Grundstücken der Hamptons mit den Schönen und Reichen umgibt, Figuren wie Simon. Die Beziehungen sind transaktionaler Natur, aber wer darin die Macht hat, ist nicht auf Anhieb klar. Der Roman beschwört eine besondere Stimmung herauf - unter der glatten (Wasser-)Oberfläche der Pools liegt eine nervöse Spannung, die jederzeit zu kippen droht. Ist Alex am Ende aus dem gleichen Holz wie Tom Ripley geschnitzt, der berühmtesten Kreation Patricia Highsmiths? Eine skrupellose Trickbetrügerin? Man kaum warten, einzutauchen und es zu erfahren.