die Ausladung wäre treffender
Das Cover ist tatsächlich eher etwas 90s Style und zunächst nicht Kaufargument. Der Klappentext hingegen lässt schon etwas mehr erhoffen. Die als Antiheldin beschriebene Alex durchlebt eine intensive Woche mit vielen Tiefen. Der Autorin gelingt es, die Gesellschaftskritik pointiert zu platzieren, wenngleich sie natürlich mit Klischees spielt. Die 22 Jährige Alex wohnt bei einem deutlich älteren Mann, Simon, in den Hamptons, bis sie sich einen Fehltritt leistet. In der Zeit bei Simon wird sie bereits als Aussenseiterin skizziert. Als sie dann eine Woche ausserhalb seines Hauses verbringt, gerät ihr Leben ins straucheln. Sie versucht sich über diverse Hirngespinste über Wasser zu halten, weil sie keine Möglichkeit einer Rückkehr in ihr altes Leben sieht. Der Anfang hat mich sofort gecatcht; Emma Cline begeistert mit guten Formulierungen. Der Mittelteil hat mich fast aggressiv gemacht. Die Dreistigkeit, Naivität und Ausweglosigkeit der Protagonistin Alex war nahezu unerträglich. Der hintere Teil war spannend und ich konnte das Buch nicht mehr weglegen. Alles in allem ein gutes Buch mit guten Botschaften, die eine leichte Beklemmung hinterlassen.