Porträt einer starken beeindruckenden Frau

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Hedy Lamarr, eine Frau, deren Schönheit ihr die Welt öffnet. Sie ist bekannt für ihre Schauspielkarriere in Hollywood, doch es gibt so viel mehr über diese Frau zu erzählen als nur ihr Aussehen. Sie ist von jüdischer Abstammung, heiratet während des 2. Weltkrieges einen österreichischen Waffenhersteller. Nach der Flucht vor ihrem Ehemann landet sie dann in Hollywood. Und immer zählt nur ihre Schönheit. Doch was kaum einer weiß, sie war Erfinderin. Ihre Ideen hätten dem Land helfen können, die Nazis zu bekämpfen. Doch was, wenn deine Erfindung keinen interessiert, nur weil du eine Frau bist?

„Die einzige Frau im Raum“ ist ein faszinierendes Buch, das mich sehr beeindruckt und zum Nachdenken angeregt hat. Es ist in zwei Teile geteilt, Hedys Zeit in Österreich als Ehefrau von Friedrich Mandl und ihre Zeit als Schauspielerin und Erfinderin in Amerika. Der erste Teil hat mir gut gefallen, vor allem der Schreibstil war besonders. Hedy als Protagonistin ist mir tatsächlich etwas ferngeblieben, ich habe trotz Ich-Erzähler noch keine richtige emotionale Bindung zu ihr aufbauen können. Dafür hat mich alles um sie herum emotional sehr erreicht. Ich fand ihren Ehemann schrecklich, ich habe die Angst vor dem aufziehenden Krieg gespürt. Im zweiten Teil habe ich dann langsam immer mehr eine Bindung zur Protagonistin aufbauen können. Auch dieser Teil war sehr interessant und ich habe sehr mit Hedy mitgefühlt, dabei dass das Leben als intelligente Frau so unfair war.

Hedy war eine beeindruckende und starke Protagonistin. Sie hat ihr ganzes Leben lang Rollen gespielt, nur wenige konnten die echt Hedy Kiesler kennenlernen. Und auch wenn ich nicht weiß, wie viel aus diesem Buch die Wahrheit und was Fiktion ist, für mich ist diese Frau sehr beeindruckend. Durch die Ich-Perspektive waren wir nah an ihr dran, auch wenn der Schreibstil eigentlich nicht sehr emotional war. Trotzdem habe ich mit ihr mitgefühlt und fühlte ihre Hilflosigkeit, nur auf ihr Aussehen reduziert zu werden. Wie würde die Welt heute aussehen, hätte man Frauen die Chance gegeben nicht nur schön, sondern auch intelligent zu sein?

Im Buch gab es immer wieder Kapitel, nach denen ich entsetzt und entrüstet war. Im letzten Kapitel hatte ich eine Gänsehaut und immer wollte ich weiterlesen. So gefesselt hat mich schon länger kein Buch mehr. Damit ist „Die einzige Frau im Raum“ auf jeden Fall ein Highlight für mich und bekommt 5 Sterne. Vielen Dank an Vorablesen und den Kiwi Verlag für das Rezensionsexemplar! Meine Meinung wurde davon nicht beeinflusst. Absolute Leseempfehlung!