Spektakuläre Frau, unspektakulärer Roman

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Hedy Lamarr, um die es in diesem Roman geht, war eine bemerkenswerte Frau. Wie ihr Leben hier beleuchtet wird, ist vergleichsweise unspektakulär, und „Die einzige Frau im Raum“ ihrem Status und ihrem Schaffen nicht gerecht. Anders als ich es mir nämlich erhofft hatte, stehen nicht ihre Karriere als Erfinderin und ihre Errungenschaften im Mittelpunkt der Geschichte, darum geht es erst vergleichsweise spät, sondern ihre frühen Jahre in Österreich, sowie ihre Ehe mit dem ihr gegenüber missbräuchlichen, einflussreichen Waffenproduzenten Fritz Mandl. Der Werdegang von der jungen Schauspielerin der Österreichischen Bühnen zu Frau Mandl zum Hollywoodstar Hedy Lamarr, und schließlich zur Nazis bekämpfenden Erfinderin ist interessant, weil durchaus Seiten von Lamarrs Leben näher beleuchtet werden, die sonst weniger Beachtung finden. Leider verliert sich der Roman aber entweder in seichter Romanze oder versucht ungeschickt möglichst viele Fakten ihrer Biografie einzustreuen, was mitunter gezwungen wirkt. Lernen kann man zwar schon etwas über Hedy Lamarr, um einen wirklich guten Überblick über Ihr Leben und Wirken zu bekommen, empfinde ich diese Umsetzung jedoch nicht als gelungen, obwohl es natürlich klasse ist, dass sie durch dieses Buch Aufmerksamkeit erhält.