Kurzweilig und amüsant

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rflieder Avatar

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„Männer sind Schweine“ heißt ein bekanntes Lied der deutschen Punkrock-Band „Die Ärzte“. Dieses Vorurteil (?) trifft in besonderem Maße auf den langjährigen Lebensgefährten der Protagonistin Rieke zu, der die hoffnungsvolle Künstlerin in 7 Jahren des Zusammenlebens soweit manipuliert hat, dass sie ihre beruflichen Ambitionen aufgegeben und ihr Selbstbewusstsein verloren hat. Das gipfelt darin, dass er ohne Rieke in den Skiurlaub fährt, als sie von einem E-Roller angefahren wird und sich dabei verletzt. Aber auch andere Männer, denen sie in diesem Buch von Frieda Lamberti begegnet und die zunächst sehr sympathisch rüber kommen, enttäuschen sie.
Und die Frauen? Rieke, die „Ich-Erzählerin“, ist sympathisch, aber fürchterlich naiv, impulsiv und spontan. Statt Skiurlaub zu machen verreist sie nach Schweden. Oft schaltet sie bei ihren Entscheidungen den Verstand aus und fällt schnell (Vor-) Urteile über ihre Mitmenschen, ohne lange nachzudenken. Das führt immer wieder zu Missverständnissen und Schwierigkeiten, aus denen sie aber auch mithilfe weiblicher Bekannter herausfindet. Die wichtigsten anderen Frauen sind überaus empathisch und hilfsbereit, handeln aber ebenfalls überstürzt und impulsiv.

Die Handlung wird chronologisch mit wenigen Rückblicken sehr kurzweilig und amüsant erzählt. Das Buch liest sich sehr leicht und flüssig, da auf lange Sätze und lange Dialoge verzichtet wird.

Der Titel des Buches? Rieke geht zwar zweimal zum Eisfischen, aber das Fische angeln spielt keine Rolle. Sie sucht eher einen Weg aus ihrer Krise. Letztendlich kommt es wie erwartet für nahezu alle Beteiligten zu einem guten Ende. Rieke erlangt ihr Selbstbewusstsein zurück und hat privat wie beruflich Erfolg.

Wer einen kurzweiligen Unterhaltungsroman (keinen schmalzigen Liebesroman) mit relativ wenig Tiefgang sucht, ist mit diesem Buch gut bedient.