Angekratzte Idylle

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krimielse Avatar

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Nach dem kurzen Einstieg mit totem Mädchen im See baut die Autorin eine wundervolle Idylle im sommerlichen Schweden auf, bei der man alte Bekannte aus vorhergehenden Bänden wiedertreffen kann. Ich liebe es, wenn Fortsetzungsreihen wie diese hier Bezug auf vorangegangene Bände nehmen, ohne sich in Wiederholungen längst beschriebener Verknüpfungen und Ereignisse zu verlieren.
Sommer in Schweden, ein wundervoll warmer Junitag, in den ein alter Mord hineinzublitzen droht. Unterschwellig ist die Spannung von Anfang an zu spüren, obwohl man sich als Leser auf den ersten Blick sicher aufgehoben fühlt. Als ein kleines Mädchen verschwindet, das auch noch vom selben Hof wie das vor vielen Jahren umgekommene Kind stammt, macht der Spannungsbogen einen Sprung, so dass für mich beim Lesen wie in Zeitlupe die Ereignisse tröpfeln; und ich weiß aber, dass die Autorin mich nach kurzem Hinhalten aus dem friedlichen Strandtag reißen und mich in sich überschlagende Ereignisse hineinwerfen wird. Ich bin so neugierig darauf weiter zu lesen, zumal in der Leseprobe oft Bezug auf längst Vergangenes angedeutet wurde, bei Personen und bei Orten, das in die heutige Zeit hineinzustrahlen scheint.
Neugierig gemacht hat mich auch die Problematik der syrischen Flüchtlinge, die ziemlich unbeachtet ihr Leben in Schweden versuchen, wieder in den Griff zu bekommen. Wie werden sie in den Fall involviert werden?