Nr. 10 - und noch immer Spannung pur!

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elke17 Avatar

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Camilla Läckberg kann es. 2003 erschien im Zuge der Skandinavien-Krimi-Welle mit „Die Eisprinzessin schläft“ das erste Buch mit dem Ermittlerduo Erika Falck und Patrik Hedström. Nachfolgend ist fast annähernd jedes Jahr ein weiterer Band in dieser Serie erschienen, aktuell „Die Eishexe“, die Nummer zehn. Erstaunlicherweise konnte die schwedische Autorin das hohe Niveau ihres Erstlings auch durchgängig bei den Nachfolgebänden halten, was bei Krimireihen eher eine Seltenheit ist. Und auch die vorliegende Leseprobe lässt vermuten, dass wir uns einmal mehr auf ein spannendes Leseerlebnis freuen dürfen:

1985. Stella Strand, ein vierjähriges Mädchen ist verschwunden. Sie liegt tot auf dem Grund des Waldsees, und niemand hat ihr Verschwinden bemerkt. Für ihren Tod sind zwei Jugendliche verantwortlich, Helen Persson und Marie Wall, letztere mittlerweile eine erfolgreiche Schauspielerin, die für Filmaufnahmen nun wieder nach Fjällbacka in Begleitung ihrer Tochter Jessie zurückgekehrt ist. Alte Wunden werden wieder aufgerissen, vor allem, weil Erika Falck plant, ein Buch über den Tod der kleinen Stella zu schreiben und deshalb Kontakt zu Helen aufnimmt.

Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, denn die Vergangenheit holt Fjällback ein. Wieder ist ein Kind verschwunden, diesmal Linnea „Nea“, die vierjährige Tochter des Ehepaars, das vor zehn Jahren den Hof der Familie Strand gekauft hat…

Wie immer tauchen in der Leseprobe jede Menge Personen auf, die man meist aber bereits aus den Vorgängerbänden kennt. Das macht auch den Reiz der Reihe aus, werden doch deren persönliche Geschichten von der Autorin immer weitergesponnen, sodass man als Leser Anteil an ihrem Schicksal nimmt. Und dann gibt es neben der eigentlichen Story auch kleine, in Nebensätzen versteckte Hinweise, die darauf schließen lassen, dass Läckberg neben dem Verschwinden der kleinen Nea noch andere Pfeile im Köcher hat. Da ist beispielsweise der Schatten, der sich über das Gesicht von Erikas Schwester Anna legt, als diese konstatiert, dass es keine Geheimnisse in der Familie gibt.

Interessant finde ich auch, dass die Autorin erstmals aktuelles Geschehen, in diesem Fall die Flüchtlingsproblematik in Schweden, anspricht. Hier bin ich gespannt, was mit Karim und seiner Familie sowie den beiden unbegleiteten Jugendlichen Khalil und Adnan geschieht. Und wie wird Sanna, Stellas Schwester, die eine Gärtnerei in Fjällbacka betreibt, reagieren, wenn sie mit Maries Gegenwart konfrontiert wird?

Fragen über Fragen, deren Antworten die Lektüre des Vorab-Exemplars geben wird :-)

Läckberg baut ihre Geschichte Stück für Stück und absolut logisch auf. Hier ein Steinchen, da ein Hinweis, aber am Ende fügt sich alles logisch wie in einem Mosaik zusammen. Altes wird mit Neuem verbunden, die persönlichen Probleme der Protagonisten werden von der Autorin mit viel Empathie beschrieben.

Wie immer bereits in der Leseprobe Spannung pur, die alle verfügbaren Sterne verdient!