facettenreich und spannend

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dorli Avatar

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Fjällbacka. Die 4-jährige Linnea Berg ist vom Hof ihrer Eltern verschwunden. Eine große Suchaktion in den umliegenden Wäldern wird gestartet, doch die Hoffnung, das Mädchen gesund und munter wiederzufinden, erfüllt sich nicht. Genau an der gleichen Stelle, an der vor 30 Jahren die kleine Stella Strand ermordet aufgefunden wurde, wird jetzt die tote Linnea entdeckt…

„Die Eishexe“ ist bereits der zehnte Fall für Hauptkommissar Patrik Hedström und seine Frau, der Schriftstellerin Erica Falck – der Krimi ist aber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände bestens verständlich.

Camilla Läckberg katapultiert den Leser direkt hinein in die Handlung - sofort hat mich die Autorin mit ihrem mitreißenden Erzählstil wieder in ihren Bann gezogen und schon nach kurzer Zeit hatte ich das Gefühl, wieder mit den Akteuren vertraut zu sein. Trotz häufiger Perspektivwechsel, unterschiedlicher Schauplätze und diverser Nebenhandlungen konnte ich dem Geschehen durchweg bestens folgen.

Ich lese gern verzweigte Geschichten und mag es, wenn die Ereignisse umfassend dargestellt werden. Camilla Läckberg wartet nicht nur mit einer Vielzahl an Personen und einer Fülle an Details auf, sie beherrscht es auch ausgezeichnet, aktuelles Geschehen, vergangene Begebenheiten, familiäre Angelegenheiten der Ermittler, den Alltag der Einwohner von Fjällbacka und Flüchtlingspolitik miteinander zu verknüpfen und dem Leser eine vielfältige und reichhaltige Geschichte zu präsentieren. Einzig der historische Part aus dem 17. Jahrhundert um die vermeintliche Hexe Elin Jonsdotter - für sich gesehen durchaus eine interessante Geschichte - hat wenig mit dem eigentlichen Fall und den Ermittlungen zu tun und will nicht so richtig zur Handlung des Krimis passen.

Der aktuelle Fall und der Fall von vor 30 Jahren haben mich gleichermaßen gefangen genommen und ich habe mich gefragt, ob der damalige Täter wieder zugeschlagen hat, ob es einen Nachahmer gibt oder ob die Übereinstimmungen in beiden Mordfällen nur Zufall sind. Die Ermittler rund um Patrik Hedström machen sich daran, Hintergründe aufzudecken und die Wahrheit zwischen aufkommenden Gerüchten und alten Geschichten zu finden. An den Ermittlungsarbeiten beteiligt ist auch Patriks Frau. Erica recherchiert schon länger in dem nie wirklich aufgeklärten Stella-Strand-Fall und die Ermittler erhoffen sich von ihrer Mitarbeit wertvolle Impulse für die gegenwärtige Spurensuche.

„Die Eishexe“ hat mir sehr gut gefallen – ein Krimi, der mit einem abwechslungsreichen Geschehen punkten kann und mir ein paar spannende Lesestunden beschert hat.