Weniger ist manchmal mehr

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sabsisonne Avatar

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Ich liebe die Fjällbacka Geschichten von Camilla Läckberg!
Aber bei der Eishexe muss ich doch so die ein oder andere Kritik anbringen.
Am Anfang verwirren die vielen Handlungsstränge, die außer des mittelalterlichen und des der vergangenenen Ermittlungen keine Überschriften haben. Das hat man dann aber schnell raus und kann dem Geschehen gut folgen.
Der erwähnte Mittelalterteil nimmt für meinen Geschmack einen zu großen Teil ein, zumal man das Ende schnell ahnt. Ich hätte gut darauf verzichten können, ohne dass mir etwas gefehlt hätte.
Dafür wäre eine tiefergehende Beschreibung der drei Teenager schön gewesen. Vendelas Wut auf Jessie wird zwar kurz angerissen, geht aber nicht in die Tiefe. Die Herkunft von Nils Wut ist dagegen gar nicht erklärt.
Die Liebes- und Leidensgeschichte zweier gemobbter Teenager ist dafür gut nachvollziehbar und auch anschaulich beschrieben. Das hat mir gefallen.
Die eigentlichen Ermittlungen betreffen zwei Tötungsdelikte. Beide Fälle stellen sich am Ende ganz anders dar als angenommen, was wirklich gut gemacht ist.

Aber nicht genug damit, jetzt kommt auch noch das Flüchtlingsproblem hinzu. Menschen, die alles verloren haben, sich ein einfaches neues Leben wünschen und quasi wie Luft behandelt werden. Erst als etwas Schreckliches passiert, werden die Schweden wach und helfen.
Irgendwie hängt alles zusammen, greift ineinander.

Ein Sequenz kurz vor dem Ende beschreibt den Inhalt sehr gut: “ Es gibt keine Täter in dieser Geschichte. Keinen Gewinner. Nur Opfer und Tragödien.”
Und davon aber leider zuviele!