so kann man sich irren

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torsten_ohne_h Avatar

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Als ich dieses Buch in der Post fand, stand ich zunächst vor einem Rätsel. Inzwischen weiß ich natürlich, was passiert ist und warum ich es überraschenderweise bekommen habe. Als ich den Buchtitel "Die eisklate Jahreszeit der Liebe" las, fragte ich mich, wer bzw. welcher Mann denn so etwas wohl lesen würde. Auszeichnungen oder Nominierung dafür wirken ja auch oft abschreckend, wenn man eher auf spannende unterhaltsame Kost aus ist. Aber einem geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul, und so habe ich es doch zu lesen begonnen und wurde angenehm überrascht, denn es geht um etwas ganz anderes als mich der Titel befürchten ließ. Ein junger Londoner Anwalt lebt und arbeitet seit mehreren Jahren in Moskau und fühlt sich fast schon selbst als Russe. Als er dort die vermeintliche Liebe seines Lebens kennenlernt, geht es für uns Leser erkennbar mit ihm bergab, aber auch wir erfahren erst kurz vor Schluß, dass er dabei das Opfer eines clever eingefädelten Betrugs geworden ist. Aber damit habe ich eigentlich schon fast zu viel verraten. Mich fasziniert bekanntlich alles Russische, auch wenn ich noch nie dort war und mit meinen VHS-Sprachkursen auch nicht recht voran gekommen bin, und ich war auch ein paar Jahre mit einer Russin liiert, womit ich glücklicherweise besser gefahren bin als der Held dieses Buches. Von daher also doch ein Buch für mich.