Humorvoll, interessant, sympathisch

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
annajo Avatar

Von

Giovanni Talamini erhält einen Anruf seiner Mutter, in der sie behauptet, sein Vater hätte den Verstand verloren,da er sich soeben vor dem Fernseher in eine Hammerwerferin verliebt hat. Das nächstes Kapitel wechselt zu Giovannis Urgroßvater, der als junger Mann hilft, Schnee in Zugwaggons zu schaufeln und dabei das erste Mal von Speiseeis hört. Dann wechselt die Handlung noch einmal und zwar zu Frederic Tudor, der 1806 das erste Mal versucht, Eisblöcke aus Flüssen und Seen mit Schiffen in tropische Gefilde zu liefern.

Die Leseprobe macht direkt einen sympathisch Eindruck und bietet bereits hier sehr viele interessante Hintergrundinformationen zum Thema Speiseeis. Die Sache mit dem Kübel konnte ich mir direkt vorstellen, da ich bereits einmal in einem Museum live gesehen habe, wie auf diese Weise Eis hergestellt wird. Erstaunlich ist, wie gut die Erzählung zwischen in die verschiedenen Handlungs- und Zeitstränge gleitet. Die Leseprobe beginnt sehr skurril mit Beppos merkwürdigem Verhalten vor dem Fernseher. Und nicht weniger skurril scheint die Vergangenheit der Familie, was eine gute Überleitung bietet. Und ehe man es sich versieht, ist man dank eines sehr guten Leseflusses und eines angenehmen, aber nicht oberflächlichen Schreibstils im Jahr 1806 gelandet. Neben der Handlung um das Eis und das Eiscafé gewinnt dieses Buch auch dadurch mein Interesse, dass der Protagonist sich der Literatur verschrieben hat. Was will man als Büchernarr mehr? Nun möchte ich unbedingt wissen, was diese Familie über die Generationen noch auf Lager hat.