Einfach toll!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
sofie Avatar

Von

„Wenn man die Verspätungen in meinem Leben addieren und mir gutschreiben würde, könnte ich in dieser Zeit sämtliche Gedicht von Charles Bukowski lesen und vielleicht sogar sein Pferdewettsystem ergründen.“ (S. 65)

Wenn mir ein Buch ganz besonders gut gefallen hat, fällt es mir auch immer besonders schwer eine Rezension zu schreiben. „Die Eismacher“ von Ernest van der Kwast ist so ein Fall. Das Cover in Verbindung mit dem Titel lässt auf eine leichte Sommerlektüre schließen, aber das wird dem Roman überhaupt nicht gerecht. Es ist eigentlich eine Familiengeschichte oder die Geschichte zweier Brüder. Giovanni Tallamini stammt aus einer waschechten Eismacherfamilie und man erwartet von ihm, dass er die Tradition seiner Vorfahren fortführt. Doch er hat eine andere Leidenschaft – die Poesie.
Das Buch macht Lust auf Eis und Lust auf Poesie. Gleichzeitig erfährt man einiges über die Geschichte es Speiseeis und vor allem über die italienischen Eismacher, die ihren Sommer in Nordeuropa verbringen, um dort Eis zu verkaufen, und nur im kurzen Winter zu Hause sind.
Der Stil von van der Kwast ist toll, erst nach und nach entfaltet sich die ganze Geschichte, die nicht chronologisch erzählt wird. Aber dadurch versteht man die einzelnen Personen und ihre Beziehungen unter einander umso besser. Ich habe sie alle ins Herz geschlossen und war zum Schluss regelrecht traurig als ich das Buch beendet hatte.
Was soll man da noch sagen außer: Unbedingt lesen!