Zuckerschlecken?

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herbert grießhammer Avatar

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Es ist ein harter Weg, den die Eismacher vom Beginn an beschreiten mußten. Angefangen vom mühseligen Schneetransport aus den Dolomiten bis nach Wien, bis zur Eröffnung des ersten Eiscafes in Rotterdam. Anhand der italienischen Familie Talamini wird die Herstellung und Verbreitung von Speiseeis beschrieben. Über mehrere Generationen hinweg wird ihr Weg begleitet. Natürlich bleibt es nicht bei dieser Schilderung. Es gibt Verwicklungen. Der Vater vergräbt sich während der Wintermonate in seiner Werkstatt in den Dolomiten. Und der Erstgeborene, der die Eismacher-Tradition weiterführen soll, entdeckt seine literarische Ader und überläßt das Eismachen seinem Bruder. Eine gemeinsame Jugendliebe, die den Eismacher heitratet, bringt weitere Verwirrung. Doch die Familie Talamini wird eine Eismacherfamilie bleiben, die Tradition wird nicht aussterben.

Über weite Strecken wird sehr anschaulich über die Entstehung und die Verbreitung von Speiseeis berichtet. Kurzweilig und auch plastisch kann der Leser die einzelnen Stationen mitverfolgen. Als nicht gelungen empfindet man allerdings die langatmigen literarischen Schilderungen. Sie passen nicht recht in die Welt der Eismacher. Weniger Weitschweifigkeit hätte der Geschichte bestimmt besser getan. Alles in allem kann man das Buch aber empfehlen. Ein Sommerroman, wie es das Cover vermuten läßt, ist dies aber nicht.