Die Engelmacherin

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anne2809 Avatar

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Wow. Das war wieder richtig gut.
Wie immer besticht die Autorin durch eine brilliant ausgeklügelte Kriminalgeschichte, die – und auch das ist typisch für Camilla Läckberg – sich auf verschiedenen Zeitebenen abspielt.
Da ist zum einen die Gegenwart: Ebba und Morten, ein junges Ehepaar, kehren nach dem tragischen Tod ihres kleinen Sohnes auf die Schäreninsel Valö zurück, um dort das alte Familienheim zu renovieren und zu beziehen.
Dort hatte sich vor fast 40 Jahren eine Tragödie abgespielt, als Ebbas ganze Familie quasi über Nacht verschwand und nie wieder auftauchte.
Doch auch die Gegenwart ist nicht ungetrübt: Es werden Anschläge auf Ebba verübt, und schnell kommt die Frage auf: Hängen die Vorfälle zusammen?
Doch es gibt noch einen dritten Handlungsstrang, in dem die Geschichte quasi ganz von Anfang an aufgerollt wird. Denn vor 100 Jahren lebte die „Engelmacherin“ auf der Insel, eine Frau, die von ihren Eltern unerwünschte Kinder in Pflege nahm und dann brutal ermordete.
Ganz geschickt werden nach und nach alle Geschichten zusammengefügt, der Leser erkennt immer mehr die Zusammenhänge, dennoch ist das Ende überraschend, aber logisch.
Schon die Story allein hätte für mich 5 Sterne verdient. Was mir aber außerdem an Camilla Läckbergs Romanen so ausgesprochen gut gefällt, ist die liebevolle Beschreibung des Privatlebens der Ermittler und ihrer Angehörigen. Es gibt nicht nur Mord und Totschlag, auch das „normale“ Alltagsleben schreitet voran und bietet nicht immer nur positive Ereignisse, so dass man als Leser richtig mitlebt und mitleidet.
Bitte mehr davon! Ich bin süchtig nach dieser Serie und warte jetzt schon gespannt auf den nächsten Band!